Vertrag läuft ausJannes Horn kann sich einen Verbleib beim 1. FC Köln vorstellen

Lesezeit 4 Minuten
Neuer Inhalt

Steht seit 2017 beim FC unter Vertrag: Jannes Horn

Köln – Des einen Leid ist des anderen Freud: Linksverteidiger Jannes Horn wird am Sonntag gegen Borussia Dortmund aller Voraussicht erneut Jonas Hector in der Viererabwehrkette ersetzen. Bereits jüngst bei der 0:1-Niederlage gegen die TSG Hoffenheim hatte Horn den FC-Kapitän vertreten, der aus „privaten Gründen“ passen musste. Nun ist Hector offenbar positiv auf das Coronavirus getestet worden, fest steht jedenfalls, dass der 31-Jährige ausfällt.

„Jonas fehlt natürlich der gesamten Mannschaft, in der Kabine und auf dem Platz sowieso. Er ist extrem wichtig, hat über 40 Länderspiele gemacht und ist ein überragender Typ und Spieler“, lobte Horn am Donnerstag seinen Teamkollegen. Die Aufgabe, den Kapitän und Führungsspieler zu ersetzen, sei alles andere als leicht, das gab auch der 25-Jährige zu: „Ich hoffe, ihn bestmöglich zu vertreten, wenn ich spielen darf. Ich gehe das extrem professionell an. Ich freue mich auf das Spiel und bin froh, dass ich wahrscheinlich wieder auf dem Platz stehen darf.“

Das könnte Sie auch interessieren:

Seit 2017 steht der gebürtige Braunschweiger bereits beim FC unter Vertrag, in der Saison 2019/20 war er an Hannover 96 ausgeliehen. Und nicht immer hat er sportlich leichte Zeiten in Köln erlebt. Wie auch in dieser Saison. Während für seine Mannschaft mit Platz sieben die Spielzeit bisher quasi nach Wunsch verläuft, musste Horn schon einige Rückschläge einstecken. Beinahe die komplette Hinrunde war der Abwehrspieler nach einer Hüft-OP ausgefallen. Auf 212 Einsatzminuten in der Bundesliga kommt Horn erst – die 80 Minuten gegen Hoffenheim zuletzt sind da schon eingerechnet.

Alles zum Thema Jonas Hector

„Laune ist bestens"

Doch nach dem Sieg im Nachbarschaftsduell in Leverkusen und 39 Punkten auf der Habenseite gehen alle Kölner mit einer breiten Brust auch in das Duell gegen ein Spitzenteam wie Dortmund. „Wir müssen uns auf keinen Fall verstecken. Ich habe gelesen, dass wir 1994 das letzte Mal so viele Punkte zu diesem Zeitpunkt hatten. Das ist etwas Außergewöhnliches. Der Klassenerhalt ist ziemlich sicher, jetzt wollen wir gucken, was möglich ist. Es sind ja noch ein paar Punkte zu vergeben und die Laune ist bestens“, sagte der Kölner.

Dass er meistens nur dann zum Zuge kommt, wenn Ex-Nationalspieler Hector ausfällt, damit kann Horn umgehen. Er scheint seine Rolle akzeptiert zu haben: „Ich bin mir meiner Situation bewusst. Immer, wenn ich auf dem Platz stehen darf, versuche ich mich komplett zu konzentrieren und meine Leistung abzurufen. Ich nehme die Situation, wie sie ist und freue mich über jede Minute, die ich auf dem Platz stehen darf.“

Vertrag läuft aus, ungewisse Zukunft

Doch fraglich ist indes, wie lange Jannes Horn noch für den FC aufläuft. Er besitzt einen gut dotierten Vertrag aus der jüngeren Vergangenheit. Unterschrieben zu einem Zeitpunkt, als sich der FC erstmals nach einem Vierteljahrhundert für den Europapokal qualifiziert hatte und eine Pandemie noch ganz weit weg erschien. Gespräche über eine weitere Zukunft in Köln gibt es offenbar derzeit keine konkreten, und so weiß Horn drei Monate vor Vertragsende noch nicht, wie und wo es für ihn nach dem Sommer weitergeht.

Aktuell macht sich der Abwehrspieler darüber auch noch keinen großen Kopf, versicherte er jedenfalls: „Ich habe für mich entschieden, mich komplett auf die letzten acht Spiele zu konzentrieren. Dann wird man sehen, was nach der Saison passiert. Ich bin selbst gespannt, wie es mit mir weitergeht“, sagte Horn, der sich auch offen für andere Angebote zeigte: „Wenn etwas anderes kommt, was vielleicht ähnlich interessant ist, macht man sich darüber natürlich auch Gedanken.“

Der Niedersache stellte indes klar, dass er sich eine weitere Zukunft auch beim 1. FC Köln durchaus vorstellen könnte. Trotz der relativ wenigen Einsätze gefällt es ihm sehr gut im Klub und in der Stadt: „Ich würde schon gerne bleiben, ich bin schon lange hier, mag die Jungs und habe alles was ich brauche.“ Doch das müssen die Kölner Verantwortlichen natürlich auch genauso sehen. Aber zuerst gilt es für Horn, die neue Chance am Sonntag zu nutzen.

KStA abonnieren