Bayer 04 hatte zuletzt immer wieder eine Vorliebe für Spieler aus Frankreich. In dieser Woche könnten zwei weitere kommen.
Noch vor Saisonstart?Zwei Franzosen sollen Bayer 04 verstärken

Monacos Eliesse Ben Seghir (l.) am Samstag im Erstligaspiel gegen Le Havre
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Amine Adli ist in ein in Frankreich geborener Offensivspieler, hat sowohl einen französischen als auch einen marokkanischen Pass. Eliesse Ben Seghir ist ein in Frankreich geborener Offensivspieler, hat sowohl einen französischen als auch einen marokkanischen Pass. Ersterer könnte noch in dieser Woche Bayer 04 verlassen – und durch zweiteren ersetzt werden. Es wäre nur konsequent, denn die Leverkusener haben eine ausgeprägte Vorliebe für Fußballspieler aus dem Nachbarland.
Adli wurde am vergangenen Freitag bei Bayers Auswärtssieg (4:0) in der ersten Pokalrunde bei der SG Sonnenhof Großaspach lautstark und ausgiebig von den mitgereisten Anhängern gefeiert. Der 25-Jährige verließ den Rasen mit feuchten Augen. Es sah vielmehr nach Abschiedszeremonie als nach Feierszenen aus. Der AFC Bournemouth aus der englischen Premier League möchte Adli, der im Sommer 2021 vom FC Toulouse zur Werkself kam, gerne verpflichten.
Adli hat Bayers Verantwortlichen bereits mitgeteilt, dass er seine Zukunft auf der Insel sieht, wo seine beiden Freunde Jeremie Frimpong und Florian Wirtz seit diesem Sommer ebenfalls spielen. Rund 30 Millionen Euro Ablösesumme stehen im Raum. Nach übereinstimmenden Medienberichten steht eine endgültige Einigung kurz bevor. In Adli verlässt nach Wirtz, Frimpong, Jonathan Tah, Lukas Hradecky und Matej Kovar der sechste Meisterspieler von 2024 in diesem Transferfenster den Klub. Bereits seit Wochen sondiert Leverkusen die Situation beim AS Monaco, um sich in der Offensive zu verstärken. Wunschspieler ist Maghnes Akliouche, Franzose mit algerischem Pass, doch der französische Champions-League-Teilnehmer rückt nicht genug von seiner hohen Ablöseforderung für den 23 Jahre alten Juniorennationalspieler ab. Zu Beginn lag sie bei 70 Millionen Euro, mittlerweile soll sie um zehn Millionen gesunken sein. Zu wenig für Sportgeschäftsführer Simon Rolfes, der Einkaufspreise im Bereich von 50 Millionen Euro für Leverkusen generell ablehnt.
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Lukas Hradecky wechselte nach Monaco
Nun hat Leverkusen einen anderen talentierten Spieler im Kader von Monaco, wohin Kultkeeper Hradecky vergangene Woche gewechselt war, gefunden, der für weniger Geld zu haben ist: Ben Seghir. Allerdings sind die geforderten 40 Millionen Euro ebenfalls zu viel aus Bayers Sicht. Die Verhandlungen über einen Transfer des 20-Jährigen, der sich einen Wechsel zu Bayer allem Anschein nach gut vorstellen kann, laufen. Ben Seghir ist seit 2024 – wie Amine Adli - marokkanischer A-Nationalspieler, spielte in der Offensive als Rechtsfuß zentral und links bereits auf allen Positionen und machte vor allem in WM- und Afrika-Cup-Qualifikation mit drei Toren und drei Vorlagen auf sich aufmerksam.
Ben Seghir wäre in diesem Jahr der zweite Franzose, den Bayer verpflichten würde. Defensivspezialist Axel Tape (18) kam bereits von Paris St. Germain. Vor der vergangenen Spielzeit hatte Rolfes gleich drei Franzosen nach Leverkusen gelotst: Jeanuel Belocian, Martin Terrier (beide von Stade Rennes) und Nordi Mukiele (auf Leihbasis von Paris St. Germain). Im Jahr davor verkaufte die Werkself Moussa Diaby für rund 60 Millionen Euro in die Vereinigten Arabischen Emirate. Diaby steht als Beispiel für die Idee hinter den Verpflichtungen aus Frankreich. Er war 2019 für rund 15 Millionen Euro von PSG gekommen, machte sich einen Namen und wurde dann mit reichlich Gewinn wieder verkauft.
Auch in diesem Transferfenster soll nach Wunsch noch ein dritter Franzose zum Vizemeister wechseln. Mit Loic Badé vom spanischen Erstligisten FC Sevilla sollen sich die Leverkusener bereits über einen langfristigen Vertrag einig sein. Laut „Kicker“ soll das Arbeitspapier bis 2030 laufen. Allerdings sind auch Klubs aus der Premier League und Inter Mailand hinter dem 25 Jahre alten Innenverteidiger her. Auch bei Badé stehen noch weitere Verhandlungen zwischen Leverkusen und Sevilla an. Die Spanier wollen mindestens 30 Millionen Euro mit dem 1,91-Meter-Hünen erwirtschaften, Bayer möchte eher weniger zahlen.
Dem Vernehmen nach wäre die Personalplanung bei Bayer mit diesen beiden Transfers aber noch nicht abgeschlossen. Im Mittelfeld und im Offensivbereich suchen Bayers Verantwortliche weiter nach Verstärkungen – mit Sicherheit auch in Frankreich.