Nach starkem Spiel gegen WolfsburgPässe, Power, Präzision – Palacios zeigt seine Fähigkeiten

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Mittelfeldspieler Exequiel Palacios und sein Trainer Xabi Alonso im Gespräch

Mittelfeldspieler Exequiel Palacios und sein Trainer Xabi Alonso im Gespräch

Exequiel Palacios zeigte eine starke Leistung im Spiel gegen Wolfsburg. Obwohl der Argentinier zuletzt sechs Wochen ausfiel. 

Das Jahr 2024 begann für Leverkusens Mittelfeldspieler Exequiel Palacios nicht gerade vielversprechend. Der Argentinier zog sich im Januar beim 3:2-Erfolg gegen Leipzig eine Muskelverletzung im Oberschenkel zu und musste daraufhin sechs Wochen pausieren. Eine bittere Zeit für den Argentinier, der unter Trainer Xabi Alonso zuvor starke Leistungen gezeigt hatte und fester Bestandteil des Leverkusener Mittelfelds geworden war.

Erst enttäuschendes Comeback, dann starke Leistung

Die zwei vergangenen Wochen waren daher wohl eine Achterbahnfahrt für den 25-Jährigen: Zunächst sein Comeback im rheinischen Duell mit dem 1. FC Köln, gefolgt von einem enttäuschenden Startelfeinsatz im Achtelfinale der Europa-League gegen Karabach Agdam. Dort zeigte jedoch kaum ein Leverkusener Normalform, zumindest nicht in der ersten Hälfte. Nach lediglich 58. Minuten war bereits Schluss für den Rückkehrer. Es schien, als sei der Mittelfeldmann noch weit entfernt von seiner gewohnten Form.

Doch beim 2:0 gegen den VfL Wolfsburg am vergangenen Sonntag zeigte er einen vollends veränderten Auftritt. Palacios prägte die Partie durch Passsicherheit und sicheres Stellungsspiel und glänzte mit einer herausragenden Vorlage. Es war ein deutliches Zeichen seiner Rückkehr zu alter Stärke nach der Verletzung. Seit seiner Ankunft in Leverkusen im Jahr 2019 bremsten schon mehrere Verletzungen die Entwicklung des Profis. 

Mehrfach deutete Palacios sein Potenzial an, schöpfte es wegen der vielen Verletzungen jedoch nie vollständig aus und benötigte wiederholt Zeit, um sich wieder heranzukämpfen. Unter Leverkusens Trainer Xabi Alonso knüpft er nun aber dort an, wo er vor seiner Verletzung aufgehört hatte. Gegen die Niedersachsen prägte Palacios das Spiel mit einer starken physischen Präsenz und diente als Ballverteiler und Vorlagengeber.

Alonso und Rolfes loben Palacios

Auch Alonso ist sich dessen bewusst: „Er zeigt Dynamik und ein super Passspiel. Seine Vorlage zum zweiten Tor war hervorragend“, sagte der Spanier nach der Begegnung. In der 86. Minute durchbrach Palacios das Abwehrbollwerk der Wolfsburger mit einem genialen Pass aus dem Halbfeld. Der wurde zur Vorlage, als Florian Wirtz den Ball mindestens genauso brillant per Volley ins untere Eck beförderte. Dass Leverkusen gegen Wolfsburg fast eine Stunde in Überzahl agierte, half Palacios, sich im Spielrhythmus zu integrieren, wie sein spanischer Coach erklärte: „Es war wichtig für Palacios, 90. Minuten durchzuspielen. Wir waren ein Spieler mehr, dann ist es einfacher, den Raum zu finden. Pala ist sehr wichtig für die Mannschaft.“

Palacios ist ein Topspieler und wichtig für die ganze Mannschaft
Xabi Alonso, Trainer von Bayer Leverkusen

Der 1,77-Meter große Spieler ist aggressiv in Zweikämpfen, präzise in kurzen und langen Pässen und fungiert als Stabilisator in der Defensive sowie als Impulsgeber in der Offensive. Eine Zweikampfquote von nahezu 70 Prozent und eine Passgenauigkeit von 92 Prozent belegen seine Bedeutung für das Leverkusener Spiel.

Sportgeschäftsführer Simon Rolfes würdigte nicht nur die spielerische Klasse des Argentiniers, sondern auch die mentale Widerstandsfähigkeit während der Verletzung: „Palacios ist sechs Wochen ausgefallen, aber er hat hart für seine Rückkehr gearbeitet. In der Zeit hat er keineswegs stillgehalten. Daher ist er auch unmittelbar nach seiner Verletzung direkt wieder in einer so guten Verfassung.“

Luxusproblem im Mittelfeld

Mit Granit Xhaka, Robert Andrich und Exequiel Palacios hat Trainer Xabi Alonso nun ein Luxusproblem im Mittelfeld. Denn während Palacios abwesend war, überzeugte sein Vertreter Robert Andrich und untermauerte seinen Anspruch auf einen Stammplatz in der Leverkusener Startelf. Beide unterscheiden sich im Spielstil und bringen unterschiedliche Fähigkeiten mit. Der deutsche Nationalspieler wie auch der argentinische Weltmeister sind jeweils unverzichtbarer Teil des Teamgefüges. Entsprechend „harte Entscheidungen“ kündigte Alonso vergangene Woche an.

Eine davon wird wohl entweder auf Palacios oder Andrich Einfluss nehmen. Beide Spieler werden wichtig für die kommenden zwei Partien gegen Karabach und Freiburg, wenn Alonso seine Mannschaft einmal mehr rotieren lassen wird: „Wir haben einen intensiven Kalender. Europa-League, Bundesliga und danach DFB-Pokal. Wir brauchen alle Spieler, alle müssen gesund bleiben.“

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