Im beschaulichen Hardtwald-Stadion des SV Sandhausen durfte Nadiem Amiri am Mittwoch das erste Mal seit fast einem halben Jahr (27. Mai 2023 in Bochum) ein Pflichtspiel von Bayer 04 Leverkusen von Beginn an absolvieren. Das Zweitrunden-Pokalspiel gewann die Werkself nach einigen Mühen 5:2. Amiri konnte eine Torvorlage zum zwischenzeitlichen 2:1 beisteuern. Es könnte sein letzter Startelf-Einsatz für Bayer 04 gewesen sein.

Xabi Alonso lobt Nadiem Amiri

Zwar hebt Bayer-Trainer Xabi Alonso die Rolle des Ex-Hoffenheimers im Teamgefüge heraus: „Amiri ist wichtig, er hat immer eine positive Energie und gute Mentalität. Er schafft eine gute Stimmung in der Kabine.“ Besonders in der vergangenen Saison, als Xabi Alonso die Werkself aus dem Tabellenkeller befreien musste, erwies sich Amiri als verlässlicher Profi. Sportlich benötigt wird der Ex-Nationalspieler allerdings nicht zwingend.

Zuletzt schwächte die Transfer-Offensive des Sommers die Position Amiris erneut. Für die Europa League wurde der 27-Jährige nicht gemeldet. Die Nachwuchsspieler Gustavo Puerta und Noah Mbamba erhielten den Vorzug.

Der gebürtige Ludwigshafener liebäugelte mit einem Wechsel zum englischen Zweitligisten Leeds United, wobei Amiri den Transfer in letzter Minute scheinbar platzen ließ. Um einen Tag später seine Entscheidung zu revidieren. Er gab erneut grünes Licht, ehe er seine Meinung abermals änderte und sich für einen Verbleib in Leverkusen entschied.

Bayer 04 nach Arbeitssieg

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Christian Krämer

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Das Hin und Her bracht Amiri viel Spott ein. Sein Image konnte Amiri jedoch wieder aufpolieren. Auf dem Trainingsplatz verhält sich der Mittelfeldspieler nach Aussage seines Coaches professionell. „Er kennt seine Situation, aber für uns bleibt er ein wertvoller Spieler“, erkennt Alonso an. In Spielzeit schlägt sich dieses Lob allerdings nicht nieder. Nur sieben Minuten stand Amiri in dieser Saison in der Bundesliga auf dem Platz, dazu 64 in Sandhausen.

Wechsel von Nadiem Amiri im Winter?

Laut „Kicker“ möchte Amiri den Verein aufgrund der mangelnden Perspektive im Winter verlassen. Trainer Alonso befürwortet jedoch einen Verbleib bis Saisonende. „Unsere Idee ist es, dass er bis zum Ende der Saison bleibt“, sagte der Trainer am Freitag. Allerdings spricht viel für einen Abschied in der Winterpause.

Ein Verkauf von Amiri, dessen Vertrag im Sommer 2024 ausläuft, könnte letztmals einen Transfererlös einbringen und würde gleichzeitig einsparen. Trotz der Fürsprache von Trainer Alonso gilt Amiri nicht als unverkäuflich: Auf seiner Position herrscht ein Überangebot. 

Nadiem Amiris Rückkehr nach Sinsheim

Am Samstag spielt Bayer 04 Leverkusen in Sinsheim bei der TSG Hoffenheim (15.30 Uhr). Es ist Amiris Rückkehr zu seiner alten Wirkungsstätte. In Hoffenheim schaffte er den Durchbruch zum Bundesligaprofi, ehe er im Sommer 2019 für neun Millionen Euro zur Werkself wechselte. Dass Amiri am Samstag zum Einsatz kommt, ist unwahrscheinlich.

„Schön, dass er nicht in England spielt“

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Xabi Alonso dürfte seine Bundesliga-Stammelf antreten lassen. „Wir haben einen sehr starken Gegner, der ebenfalls super in die Saison gestartet ist. Trainer Pellegrino Matarazzo macht einen sehr guten Job. Sie stehen kompakt und haben einen ausgewogenen Mix aus jungen und erfahrenen Spielern. Es wird ein intensives Spiel“, lobte Alonso die TSG.

Größere Sorgen, dass die Erfolgsserie reißen könnte, macht sich der Coach jedoch nicht. Im Vergleich zur letzten Saison sieht der Spanier seine Mannschaft in vielen grundlegenden Eigenschaften stark verbessert: „Wenn es mal schlecht läuft im Spiel, dürfen wir mental nicht einbrechen, sondern müssen dagegenhalten. Letzte Saison waren wir nicht so gefestigt wie jetzt.“

Bayer 04 Leverkusens Edmond Tapsoba ist fit

In Sandhausen erlebte Alonso einen kurzen Schockmoment, als Innenverteidiger Edmond Tapsoba sich nach einem Luftzweikampf schmerzverzerrt die Hand hielt. Doch der Nationalspieler von Burkina-Faso wird wohl am Samstag zur Verfügung stehen. „Eddy hat eine kleine Verletzung. Er konnte aber trainieren und brauchte keine Operation“, berichtete Alonso.

3000 Fans begleiten die Werkself nach Sinsheim und hoffen auf den 14. Sieg im 15. Pflichtspiel der Saison.