0:0 gegen HoffenheimLeverkusen lässt nichts zu, ist offensiv aber völlig harmlos

Lesezeit 3 Minuten
72131290-7285-47D3-B5F5-CFFF1379261A

Hannes Wolf (links) und der enttäuschte Nadiem Amiri

Sinsheim/Leverkusen – Das vorerst letzte Spiel an einem Montagabend in der Fußball-Bundesliga entsprach der Definition des Termins aus Sicht der Fans: rundum unansehnlich. Für Bayer 04 Leverkusen war es zudem enttäuschend. Bei der harmlosen TSG 1899 Hoffenheim, die ohne einen Torschuss blieb, kam die Werkself nur zu einem 0:0. Dem leisen Aufatmen nach dem 2:1 gegen Schalke 04 beim Debüt von Trainer Hannes Wolf folgte die Ernüchterung in Sinsheim. Es bleibt dabei: Leverkusen hat im Jahr 2021 noch nicht zwei Spiele in Folge gewonnen. Die beste Nachricht war vielleicht, dass Union Berlin und Borussia Mönchengladbach jeweils ebenfalls nur unentschieden gespielt hatten und den Rückstand auf Bayer 04 und den Europa-League-Rang sechs nicht verkürzen konnten.

Nadiem Amiri denkt an die Champions League

Nadiem Amiri sprach nach Abpfiff trotzdem noch von Leverkusens eigentlich schon ad acta gelegten Champions-League-Ambitionen. „Für unser Ziel ist der Punkt zu wenig. Da sind es jetzt schon neun Punkte Rückstand“, sagte der frühere Hoffenheimer, der zwei guten Chancen in der ersten Halbzeit hinterhertrauerte. „Dann wäre das Spiel anders verlaufen“, so Amiri. Trainer Wolf resümierte: „Beim Toreschießen haben wir uns leider etwas selbst im Weg gestanden.“ Immerhin habe man defensiv nichts zugelassen.

Das könnte Sie auch interessieren:

Der Coach hatte seine Mannschaft im Vergleich zum soliden Auftritt gegen Schalke auf drei Positionen verändert. Überraschend kam Tin Jedvaj – von Peter Bosz gewöhnlich nicht beachtet – zu seinem Bundesliga-Startelf-Debüt in dieser Saison. Moussa Diaby und Florian Wirtz rutschten ebenfalls ins Team. Jonathan Tah, Karim Bellarabi und Amiri mussten auf die Bank.

Wie schon gegen Schalke 04 war Leverkusen auch gegen Hoffenheim auf die eigene Stabilität bedacht. Das ist für ein kriselndes Team nach einem Trainerwechsel zunächst  eine nachvollziehbare Setzung der Prioritäten. Andererseits kassierte die TSG zuletzt drei Niederlagen in Folge und stellt eine der anfälligsten Defensiven der Liga. So hätte der Werkself etwas mehr Mut im Angriff womöglich nicht geschadet – zumal Trainer Wolf zuletzt noch von seiner „Sozialisation mit offensivem Fußball“ berichtet hatte. An sein Team vermitteln konnte er seine Vorstellungen aber nicht, gefährliche Szenen produzierte Bayer 04 kaum. Florian Wirtz hatte sich in der 19. Minute nach einem schönen Ball von Jedvaj im Hoffenheimer Strafraum verdribbelt. Wenig später scheiterte Charles Aránguiz nach gutem Solo an Oliver Baumann im Tor der TSG (25.). Die Gastgeber kamen nach einer halben Stunde nach einer Flanke gefährlich in den Strafraum – Edmond Tapsobas Schädeldecke klärte entscheidend.

Starkes Spiel von Sven Bender

In der zweiten Halbzeit änderte sich nicht viel. Leverkusen gelang es trotz des versammelten Talents nicht, für Gefahr zu sorgen. Es fehlte an Tempo mit Ball und an einfallsreichen Laufwegen ohne. Erst in der 65. Minute kam die Werkself wieder vor das Hoffenheimer Tor. Doch scheiterte der eingewechselte Nadiem Amiri aus 16 Metern recht kläglich an Baumann. Die TSG blieb sogar noch harmloser. Sven Bender und Edmond Tapsoba hatten keine Probleme, die wenigen Flanken wieder aus dem Strafraum herauszuköpfen.

KStA abonnieren