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Deutsche Tennis-HoffnungWer ist eigentlich Justin Engel?

Lesezeit 2 Minuten
Justin Engel ballt die Faust.

Tennis-Shootingstar Justin Engel macht aktuell viel von sich reden. 

Boris Becker hält jetzt schon große Stücke auf den jungen Nürnberger. In Hamburg wurde Engel schnell zum Publikumsliebling.

Seit Jahrzehnten warten die deutschen Tennisfans auf einen Nachfolger von Boris Becker oder Steffi Graf. Mit Justin Engel gibt es wieder einen aussichtsreichen Kandidaten, der mit seinen 17 Jahren zur neuen Tennishoffnung geworden ist. Der gebürtige Nürnberger gilt als eines der größten Talente im deutschen Tennis – und ist aktuell in aller Munde.

2024 machte der Youngster erstmals international auf sich aufmerksam, als er als drittjüngster Spieler ein Match auf der ATP-Tour gewann und der jüngste Spieler in den Top 500 der Weltrangliste wurde. Bei den Almaty Open 2024 hatte er eine Wildcard erhalten und Coleman Wong besiegt.

Justin Engel wird von Ex-Profi Philipp Kohlschreiber trainiert

Bei den Hamburg Open 2025 triumphierte Engel zunächst gegen seinen früheren Babysitter Jan-Lennard Struff und fuhr somit seinen zweiten Sieg auf der ATP-Tour ein. Im Achtelfinale verlangte er dann auch Topspieler Rublew alles ab, verlor trotz eines Satzballs aber mit 3:6, 5:7. Zum Start der French Open nächste Woche steht er ab Montag sogar erstmals in den Top-300 der Weltrangliste. 

Nicht nur Boris Becker ist von seinen Leistungen, aber vor allem von seinem Umfeld, schwer begeistert. „Es gibt dieses wunderschöne Lied: ‚Mit 17 hat man noch Träume‘. Die hat Justin auch. Ich glaube, er ist gut eingebettet mit seinem Vater, mit Philipp Kohlschreiber als Trainer, mit seiner Agentur ‚Sportfive‘. Er hat ein sehr professionelles Umfeld. Das ist schon einmal die halbe Miete“, schwärmte der 57-Jährige, der selber 1985 mit 17 Jahren auf dem heiligen Rasen von Wimbledon Geschichte schrieb, und fügte noch an: „Aber letztlich liegt es am Spieler.“

Boris Becker von Justin Engels Umfeld besonders beeindruckt

Der 1,88 m große Engel wird für seine starke Rückhand, seinen druckvollen Aufschlag und sein solides Grundlinienspiel gelobt. Sein Vorbild ist Rafael Nadal, dessen Kämpfermentalität er bewundert.

Justin Engel betritt den Platz in Hamburg.

Justin Engel hat sich in Hamburg schnell zum Publikumsliebling entwickelt.

Bereits im Alter von drei Jahren begann Justin Engel mit dem Tennisspielen, angetrieben von seinem Vater Horst Engel, einem ehemaligen begeisterten Tennisspieler und Trainer der deutschen Fed-Cup-Spielerin Anca Barna. Liebe auf den ersten Blick war es allerdings nicht, denn Justin Engel konnte sich für den Sport mit dem gelben Filzball nicht begeistern und betrieb jahrelang Kickboxen, das er aber zugunsten seiner Tenniskarriere aufgab.

Von zwei bis fünf Jahren lebte er bei seinen Großeltern in Moldawien, weshalb er neben Deutsch und Englisch auch Rumänisch spricht und Russisch versteht. Mit zehn Jahren bestritt er seine ersten Turniere, ab 2021 nahm er an der ITF Junior Tour teil, wo er zwei Einzel- und drei Doppeltitel gewann. Seine beste Platzierung in der Junioren-Rangliste war Platz 56. (mbr)