3G-RegelKölner Haie planen mit 9300 Fans zum Auftakt

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Ab September dürfen die Haie-Fans in die Lanxess-Arena zurückkehren.

Köln – Nach einer sehr schweren Zeit sehen die Kölner Haie Licht am Ende des Tunnels. Grund dafür ist die am Dienstag veröffentlichte neue Corona-Schutzverordnung des Landes Nordrhein-Westfalen, die Geschäftsführer Philipp Walter mit seinem Team ausführlich analysiert hat. Das wichtigste Ergebnis: Nach der Corona bedingt zuschauerlosen DEL-Geistersaison 2020/21 dürfen in der neuen Spielzeit, die für die Haie am 10. September mit einem Heimspiel gegen Wolfsburg startet, tatsächlich wieder Besucher in die Lanxess-Arena. „Wir planen mit 9300 Zuschauern für den Saisonstart“, sagt Walter, also mit 50 Prozent der Kapazität der Deutzer Halle, die beim Eishockey knapp 19.000 Besucher fasst. „Wir freuen uns sehr, wieder gemeinsam mit unseren Fans Eishockey in der Arena erleben zu dürfen“, meint der 47-Jährige weiter.

3G bei den Kölner Haien

Die Haie werden die  3G-Regel anwenden, nicht 2G wie der 1. FC Köln. Es dürfen beim KEC also gegen Corona geimpfte Menschen in die Arena, genauso wie Genesene – und auch Getestete. Letztere müssen gemäß der Verordnung einen Antigen-Schnelltest vorweisen, der nicht älter als 48 Stunden sein darf. „In dieser Diskussion gibt es Argumente für beide Varianten, wir haben uns am Ende für 3G entschieden“, erklärt Walter. „Wir wollen eine Balance finden zwischen dem verantwortungsvollen Umgang mit dem Infektionsschutz und einem freudvollen Sport-Erlebnis.“  

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Das Setting, mit dem die Haie starten wollen, sieht so aus: Die Plätze auf den Rängen werden in Schachbrett-Musterart angeordnet sein, also mit Abständen zwischen den Sitzen. Wer sich in der Halle bewegt, muss eine Maske tragen. Am Platz darf sie abgenommen werden. Normalerweise gibt es bei den KEC-Spielen in den Kurven Stehplätze, die aber wegfallen werden, um die platzgenaue Nachverfolgung sicherstellen zu können. Den betroffenen Dauerkarten-Fans hat der Verein Ersatzplätze im Oberrang angeboten, und zwar so, dass sie möglichst in ihren gewohnten Gruppen zusammenbleiben können. „Wir schauen mit größtmöglicher Flexibilität auf die Themen, um schnelle Entscheidungen treffen zu können“, sagt Walter. Etwa 5000 Dauerkarten haben die Haie abgesetzt. Es sind also circa 4000 Tickets frei erhältlich. Der Vorverkauf für das erste Heimspiel wird am Donnerstag um zehn Uhr starten.

13.000 Zuschauer im Schnitt vor Corona

Die neue NRW-Verordnung gilt bis zum 17. September, wie es danach weitergeht, weiß niemand. Walter hofft auf das Beste und sieht insgesamt „einen guten ersten Schritt“, es sei „essenziell wichtig, von der reinen Inzidenz wegzukommen“. Finanziell sind die Haie jedoch weiter nicht auf Rosen gebettet. Selbst wenn sie die ganze DEL-Saison mit 9300 Zuschauern bestreiten könnten, müssten sie sehr sparsam bleiben. „Es ist eine Basis, mit der wir arbeiten und verantwortungsvoll in die Saison starten können“, sagt Walter. In der Vor-Corona-Spielzeit 19/20 lag der Zuschauerschnitt des KEC bei gut 13.000 Besuchern pro Partie, davon sind sie weit entfernt. Und das fällt deutlich ins Gewicht, weil die Haie in Ermangelung eines lukrativen TV-Vertrages etwa 80 Prozent ihrer Einnahmen aus Ticket- und Spieltagerlösen bestreiten. Und ihr Hauptgesellschafter  Frank Gotthardt  nicht bereit ist, die Lücke auszugleichen.

So haben die Haie sich nur einen Mittelklasse-Kader leisten können. Den KEC-Spielern sind zwar keine drastischen Gehaltskürzungen wie im Vorjahr zugemutet worden, sie verdienen dennoch weniger als vor Corona. Dem Vernehmen nach sind die Verträge der Profis der Mannschaft von Trainer Uwe Krupp flexibel an die Entwicklung der Zuschauerzahlen gebunden. Und das führt dazu, dass die Haie, anders als finanzstarke Konkurrenten wie Mannheim, München oder Meister Berlin, keine großen Coups auf dem Transfermarkt haben landen können. Einen kleinen Eindruck davon, wo die Kölner sportlich stehen, können sie am Donnerstag ab 18.30 Uhr gewinnen. Denn dann testen sie sich in der Kölnarena 2 gegen Mannheim.

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