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Kölner HaieNate Schnarr kommt, Josh Currie geht

4 min
AHL 2023: AMERICANS VS ROCKET FEB 24 February 24, 2023: Laval Rocket forward Nate Schnarr 38 skates with the puck in the first period against the Rochester Americans. The Rochester Americans hosted the Laval Rocket on Defend the Ice Night in an American Hockey League game at Blue Cross Arena in Rochester, New York. Jonathan Tenca/CSM California USA EDITORIAL USE ONLY Copyright: xx ZUMA-20230224_zaf_c04_333.jpg JonathanxTencax csmphotothree053504

Neu beim KEC: Nate Schnarr

Der KEC treibt seine Personalplanungen voran: Stürmer Josh Currie verlässt die Haie, ein kanadischer Landsmann ist neu dabei.

Den Sommer über servieren die Kölner Haie ihre Neuigkeiten bevorzugt häppchenweise. Denn sie wollen in eishockeyfreien Zeiten ohne Unterbrechungen im Gespräch bleiben. Am Dienstag machten sie eine kleine Ausnahme – und verkündeten gleich zwei Neuigkeiten: Zunächst gaben sie bekannt, dass der kanadische Stürmer Josh Currie den Verein nach einem Jahr wie erwartet verlassen wird. Und wichtiger: dass der 26 Jahre alte Offensivmann Nate Schnarr, ebenfalls Kanadier, sich – wie der „Kölner Stadt-Anzeiger“ bereits gemeldet hatte – dem KEC anschließt.

Wie lange der Vertrag des Rechtsschützen läuft, der in den vergangenen zwei Jahren in der finnischen Liga spielte, verschwiegen die Haie. Dafür stimmte Sportdirektor Matthias Baldys eine ausführliche Lobeshymne auf den neuen Mann an. „Nate ist im besten Eishockeyalter und kommt motiviert zu uns nach Köln“, sagte er. „In Finnland hat er in den vergangenen beiden Jahren bewiesen, dass er mannschaftsdienlich spielt und dabei offensiv produziert. Mit ihm gewinnen wir einen Spieler, der uns auf der wichtigen Position des Centers Qualität und Tiefe verleiht.“

Schnarr, 2017 im NHL-Draft in der dritten Runde an Position 75 von den Arizona Coyotes gezogen, ist insofern tatsächlich ein Schnäppchen für die Haie, als kanadische Eishockey-Profis mit Potenzial in der Regel nicht in so jungen Jahren, sondern meist erst jenseits der 30 in die Deutsche Eishockey Liga (DEL) wechseln. Die Lanxess-Arena, in der die Haie zuletzt NHL-ähnliche Zuschauerzahlen von ungefähr 17.000 im Schnitt erreichten, dürfte die Attraktivität des Eishockey-Standorts Köln erhöht haben – genauso wie das internationale Renommee des finnischen Haie-Trainers Kari Jalonen.

Zuletzt war Schnarr in Finnland aktiv

Schnarr selbst ließ wissen, er freue sich „nach zwei schönen Jahren in Finnland auf die neue Herausforderung bei den Haien“ und hoffe, „eine erfolgreiche Zeit zu haben“. Der Angreifer spielte in seiner Profikarriere zunächst mehrere Jahre in der AHL. 2023/2024 folgte der Wechsel in die finnische Liga, wo er eine Saison für die Lahti Pelicans und in der vergangenen Spielzeit für JYP Jyväskylä aufs Eis ging. In 114 Spielen in Finnland kam er auf insgesamt 91 Scorerpunkte (36 Tore, 55 Vorlagen).

Es fehlen nun noch zwei Transferbestätigungen des KEC für die DEL-Saison 2025/26. Vor dem Trainingsstart Anfang August wird der Klub bekanntgeben, dass der finnische Verteidiger Oliwer Kaski (29) sowie der deutsch-tschechische Angreifer Dominik Uher (32) Jalonens Mannschaft verstärken. Bestätigt sind neben Schnarr die Verteidiger Luca Münzenberger (22), Valtteri Kemiläinen (33/Finnland) und Sten Fischer (22), dazu Dominik Bokk (25), Patrick Russell (32/Dänemark) sowie der Deutsch-Amerikaner Ryan MacInnis (29) für die Offensive – und Torwart Felix Brückmann (34).

Kölner Haie wollen Kaderbreite vergrößern

Es wird deutlich, dass die Haie die Qualität der Mannschaft nicht nur in der Spitze, sondern vor allem auch in der Breite vergrößern wollen. Baldys konkretisiert: „Wir haben einen Kader mit Substanz sowie Spieler, die verlässlich in unserem System spielen können.“ Oder anders ausgedrückt: Die Haie wollen zur Elite der Liga aufschließen, konkret zu den Eisbären Berlin.

In der vergangenen Saison spielte Jalonens Mannschaft zunächst hervorragende Playoffs, in denen sie Bremerhaven und Ingolstadt bezwangen – bis sie am Ende in den Eisbären ihren Meister fanden, die sich in fünf Spielen gegen durch Verletzungen geschwächte und ausgepumpte Haie durchsetzten, dabei am Ende dreimal hintereinander mit 7:0 gewannen. Jalonen monierte daraufhin im Interview mit dieser Zeitung, der Kölner Kader sei „zu dünn“ gewesen. Diesen Missstand hat der Verein nun versucht zu beheben.

KEC startet Anfang August in die Vorbereitung

Wahrscheinlich bekommt der finnische Coach sogar noch eine neue Kraft. Baldys sucht einen weiteren Mann für die Haie-Offensive, dieser Transfer ist allerdings noch nicht perfekt. Es soll mehrere Kandidaten geben, darunter wohl ein Wunschprofi aus Nordamerika, der sich aber noch nicht entschieden hat. US-Angreifer Austin Ortega (31) soll zu den Kandidaten gehören, zuletzt war er in der DEL für die Adler Mannheim aktiv.

Das Trainingslager der Haie zur Vorbereitung auf die neue Saison beginnt Anfang August. Ein erstes öffentliches Training des kompletten Teams wird am 10. August in der Kölnarena 2 stattfinden. Die Saison startet für die Haie am 12. September mit einem Heimspiel gegen München.