Die Münchener Fußballerinnen vergeben die Chance, sich vorzeitig den Meistertitel zu sichern.
0:0 gegen FC BayernBayer 04 Leverkusen ist auch ohne Tore glücklich

Selina Ostermeier (rechts) stemmt sich gegen Münchens Ivana Rudelic im Zweikampf.
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In den Schlussminuten galt es nur noch, irgendwie die Null zu halten. Tief in die eigene Hälfte gedrängt, verteidigten die Erstliga-Fußballerinnen von Bayer 04 Leverkusen mit allen Mitteln das eigene Tor. Nach fünf Minuten Nachspielzeit war es dann geschafft: Bayer 04 hatte dem Tabellenführer und haushohen Favoriten FC Bayern München ein 0:0 abgetrotzt.
Dass die Gäste aus der bayerischen Landeshauptstadt rund 70 Prozent Ballbesitz und dreimal so viele Torschüsse und Ecken verbucht hatten, war Makulatur. Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg, eine der 1901 Zuschauerinnen und Zuschauer im Ulrich-Haberland-Stadion, sagte: „Respekt vor Bayer 04, das sich den Punkt absolut verdient hat.“

Die Bayer-Fußballerinnen feierten ihren Punktgewinn wie einen Sieg.
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Verständlicherweise euphorischer fiel die Analyse von Bayer-Kapitänin Elisa Senß aus: „Wir haben uns fest vorgenommen, dass Bayern nicht gegen und bei uns die Meisterschaft feiert. Das war ein Mega-Spiel von uns.“
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Trotz eines spielerischen Übergewichts taten sich die Münchenerinnen äußerst schwer gegen den Tabellenfünften. Kristin Kögel kam sogar zu einer Möglichkeit für Bayer 04, doch ihr Schuss wurde von der Gästetorhüterin pariert (8.). Und auch Leverkusens Verena Wieder scheiterte knapp (25.).
Wir haben uns fest vorgenommen, dass Bayern nicht gegen und bei uns die Meisterschaft feiert. Das war ein Mega-Spiel von uns
Auf der anderen Seite kam Lea Schüller zu einem Kopfball aus aussichtsreicher Position, verfehlte jedoch das Tor. Noch enger wurde es nach einem Freistoß von Carolin Simon, als Sydney Lohmanns per Kopf in Anna Klink im Leverkusener Tor ihre Meisterin fand. Letztere war erneut für die angeschlagene Friederike Repohl ins Team gerutscht. So blieb es beim 0:0 zur Halbzeit.
Nach dem Wiederanpfiff änderte sich das Geschehen kaum. Die Leverkusenerinnen um die agile Elisa Senß und einsatzfreudige Sofie Zdebel in der Zentrale kämpften, rackerten und störten, während sich der FC Bayern um Offensivaktionen mühte. Die eingewechselte Lisanne Gräwe (79.) und Jill Bayings (82.) verbreiteten bei Entlastungsangriffen der Bayer-Elf sogar Torgefahr.
Zumeist spielte sich das Geschehen nun aber in der Leverkusener Hälfte ab. Bayer-Innenverteidigerin Lilla Turanyi musste noch einmal in höchster Not vor der Torlinie klären (90.+1) und ein Kopfball von Schüller landete am Innenpfosten (90.+5). Kurz darauf war Schluss und Bayer 04 torlos glücklich.
Wir haben erneut gezeigt, dass wir auch gegen solche Top-Gegner mithalten können
„Wir haben erneut gezeigt, dass wir auch gegen solche Top-Gegner mithalten können. Wir waren defensiv sehr aggressiv und geschlossen, hatten aber auch fußballerisch sehr gute Szenen“, freute sich Achim Feifel, der Sportliche Leiter von Bayer 04. Am Sonntag (14 Uhr) tritt das Team um Bayer-Trainer Robert de Pauw zum Saisonabschluss beim SV Werder Bremen an.
Bayer 04: Klink – Matysik (84. Ostermeier), Turanyi, Wirtz, Marti, Zdebel, Senß, Kögel (76. van Deursen), Bayings (84. Nikolic), Arfaoui (61. Fuso), Wieder (76. Gräwe). Zuschauer: 1901.
Bayer 04 verabschiedet sich von sechs Spielerinnen
Vor dem Anpfiff verabschiedete Bayer 04 sechs Spielerinnen. Neben Lisanne Gräwe (Eintracht Frankfurt) und Annika Enderle (SGS Essen) durften Milena Nikolić, Dina Blagojević, Chiara Bücher und Ivana Ferreira Fuso (alle Ziel unbekannt) ein letztes Mal den Applaus im Haberland-Stadion genießen. (wok)