Der Bundestrainer verfolgte das Pokalspiel in Stuttgart mit seiner Freundin. Für den Sky-Experten ist das ein Zeichen von „Ignoranz“.
Bundestrainer bei Pokalspiel„Darf nicht wahr sein“ – Hamann kritisiert Nagelsmann-Auftritt mit Freundin

Der Auftritt des Bundestrainers Julian Nagelsmann zusammen mit seiner Freundin Lena Wurzenbacher sorgte für kritische Kommentare.
Copyright: IMAGO/ActionPictures
Bundestrainer Julian Nagelsmann steht beim Sky-Experten Dietmar Hamann nicht nur sportlich in der Kritik. Ein Besuch des Bundestrainers zusammen mit seiner Lebensgefährtin Lena Wurzenberger beim Pokal-Achtelfinale zwischen Stuttgart und Borussia Dortmund stieß dem ehemaligen Fußball-Profi übel auf.
Das Paar hatte die Partie auf der Tribüne in der MHPArena verfolgt, welches der VfB souverän für sich entschied. Insbesondere Stürmer Deniz Undav konnte beim 2:0-Sieg eine weitere Bewerbung für einen baldigen Einsatz im Trikot der Nationalelf vor den Augen des Bundestrainers abgeben.
Hamann über Nagelsmann: „Unverständlich und an Ignoranz schwer zu überbieten“
Gute Erkenntnisse für Nagelsmann, dessen Auftritt als Paar kritisierte Hamann in einem „Bild“-Gespräch anschließend dennoch harsch: „Als ich das gesehen habe, dachte ich mir: Das darf nicht wahr sein“. Hamann führte aus: „Der Nationalmannschaft steht das Wasser bis zum Hals und der Bundestrainer macht einen Familien-Ausflug nach Stuttgart, nach dem Motto: Es wird schon gut gehen. Für mich ist das unprofessionell, unverständlich und an Ignoranz schwer zu überbieten“.
Alles zum Thema Fußball-Bundesliga
- Meisterschale, Schnitzel und mehr Kölner „Mütter“, die Geschichte geschrieben haben
- „Drücke die Daumen“ Jonas Urbig fiebert mit 1. FC Köln mit – und steht vor seltenem Kunststück
- Basketball Bayer Giants Leverkusen treffen im Playoff-Halbfinale auf NRW-Schreck Lok Bernau
- „Schwerer Rückfall“ Nico Legat lässt sich in Suchtklinik einweisen
- FC-Sportdirektor Thomas Kesslers große Chance beim 1. FC Köln – Wird er zur dauerhaften Lösung?
- Vor Nürnberg-Spiel Funkel streicht Ljubicic aus dem Kader
- Podcast zum 1. FC Köln „Die sportliche Bilanz der letzten drei Jahre mit Christian Keller ist verheerend“
Bereits am Sonntag hatte der 50-Jährige bei Sky erklärt, dass die Zukunft von Julian Nagelsmann als Bundestrainer bereits gefährdet sei.
Dietmar Hamann: Tests im März für Bundestrainer Nagelsmann Endspiele
Die letzten Testländerspiele vor der EM seien Endspiele für den Nachfolger von Hansi Flick. „Wenn die schiefgehen, dann wird Julian Nagelsmann bei der Europameisterschaft kein Trainer sein. Das geht gar nicht, das können wir uns gar nicht erlauben“, warnte Hamann.
Nagelsmann hat als Nachfolger von Flick bislang die Länderspiele gegen die USA (3:1), Mexiko (2:2), die Türkei (2:3) und gegen Österreich (0:2) verantwortet. Hamann kritisierte daraufhin die Maßnahmen des 36-Jährigen. „Egal, was er macht, es funktioniert nichts. Er weiß jetzt genauso viel, wenn nicht sogar weniger wie vor den vier Spielen“, sagte der ehemalige Nationalspieler und Bundesliga-Profi des FC Bayern München.
Die beiden letzten Tests vor der Kadernominierung für die Heim-EM finden im März gegen Frankreich und die Niederlande statt.
Rudi Völler, Lothar Matthäus, Marcel Reif springen Julian Nagelsmann zur Seite
Sportjournalist Marcel Reif äußerte sich unterdessen wesentlich vorsichtiger zum umstrittenen Stadionbesuch von Nagelsmann und seiner Freundin: „Wenn die Nationalmannschaft Europameister wird, werden wir jemals über das Foto sprechen? Wenn sie aber das nächste Testspiel vergeigt, möglicherweise redet man über das Foto. Ich gebe zu, ganz hinten im Hinterkopf dachte ich: Hättest du es gemacht als Nagelsmann?“, fragte der 74-Jährige bei „Bild“.
Lothar Matthäus wiederum sah beim Auftritt des Bundestrainers kein Problem. „Das muss man jedem selbst überlassen. Julian schaut ein Spiel mit seiner Freundin an – ich sehe nichts Kritisches daran“, so die Meinung des 62-Jährigen.
Auch DFB-Sportdirektor Rudi Völler, nahm es gegenüber „Bild“ locker: „Wenn es wirklich das ist, was die Fußballwelt erschüttert, dann sieht es doch gar nicht so schlecht aus für uns.“ (oke)