WeltkindertagKleine Aktionen statt großem Fest in der Altstadt

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Anders als in den vergangenen Jahren darf der Weltkindertag nicht mit einem großen Familienfest gefeiert werden.

Anders als in den vergangenen Jahren darf der Weltkindertag nicht mit einem großen Familienfest gefeiert werden.

Köln – Es gibt viele Personengruppen in unserer Gesellschaft, die sich in der aktuellen Corona-Pandemie nicht genug gehört fühlen. Die Automobilbranche beklagt den niedrigen Absatz an Neuwagen, die Veranstaltungsbranche die ausbleibenden Einkünfte durch abgesagte Events. Es gibt Demonstrationen, Kongresse, Runde Tische. Wer nicht demonstriert, sind die Kinder und Jugendlichen. Sie leiden massiv unter den aktuellen Beschränkungen und haben keine Lobby.

„Es wird Zeit, dass wir die Kinder fragen, was sie eigentlich zu sagen haben“, stellt der Kinder- und Jugenddezernent Robert Voigtsberger bei der Pressekonferenz zum anstehenden Weltkindertag am 20. September fest. Doch auch diese Veranstaltung fällt der Pandemie zum Opfer, ein großes Familienfest auf dem Heumarkt mit mehreren zehntausend Teilnehmern wäre unverantwortlich. Stattdessen soll der Weltkindertag in die Veedel wandern und dezentral die ganze nächste Woche gefeiert werden.

Die Leidenssituation der Kinder zu lange nicht beachtet

„Kinderrechte schaffen Zukunft“ ist das diesjährige Motto. Jetzt erst recht, sei die Stimmung in den Planungsrunden der letzten Wochen gewesen, erzählt Anne Lütkes, die im deutschen Unicef-Komitee sitzt. „Wir haben die Leidenssituation der Kinder viel zu lange nicht beachtet.“ Es war also schnell klar: Der Weltkindertag muss stattfinden. Lütkes schließt in der Pressekonferenz an mit einem Plädoyer, die UN-Kinderrechte, die bereits 1990 in Kraft taten, endlich in das deutsche Grundgesetz aufzunehmen. „Das muss ich leider jedes Jahr sagen. Aber wir lassen uns nicht unterkriegen.“

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Hedwig Neven DuMont und Hans-Josef Saxler vom Lino-Club vor einem Plakat, das nächste Woche auf dem Neumarkt aufgestellt wird.

Hedwig Neven DuMont und Hans-Josef Saxler vom Lino-Club vor einem Plakat, das nächste Woche auf dem Neumarkt aufgestellt wird.

Viele der Kinder- und Jugendinitiativen, die sonst ihre Stände in der Innenstadt aufgebaut haben, bieten in der kommenden Woche Aktionenstände in den Stadtbezirken an. So soll beispielsweise in ganz Köln die Aktion „Kinder erobern die Straßen“ von Unicef laufen. Junge Teilnehmer werden dazu aufgefordert, mit bunten Kreidebildern vor der eigenen Haustür auf den Boden zumalen, was sie sich für ihre Nachbarschaft wünschen oder welches Kinderrecht ihnen besonders wichtig ist.

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Der Kölner Jugendring bewirbt eine Fahrradtour mit Schnitzeljagd, der Lindweiler Circus Linoluckynelli macht eine Veedel-Ralley. An vielen anderen Orten wird gemalt, gebastelt und über Kinderrechte informiert. Zum Beispiel auf dem Kölner Neumarkt, wo die gesamte nächste Woche Plakate die zehn UN-Kinderrechte vorstellen, ein QR-Code auf den Plakaten führt zu Infovideos, die mit Kindern aus dem Lino-Club erstanden sind.

Alle Aktionen unter www.weltkindertag-koeln.de

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