Anstatt KurzarbeitLufthansa prüft Aus für Billigmarke Germanwings

Lesezeit 2 Minuten
Germanwings-Flieger

Germanwings-Flieger

Köln – Die Corona-Krise könnte das vorzeitige Ende der Billigmarke Germanwings innerhalb des Lufthansa-Konzerns bedeuten. Auf den Vorwurf der Gewerkschaften, die Airline schließen zu wollen statt Kurzarbeit zu vereinbaren, sagte ein Lufthansa-Sprecher am Freitag: „Es gibt keine Vereinbarung zu Kurzarbeit.“ Das lässt Raum für die Interpretation, dass die Lufthansa die teilweise eigenständige Marke Germanwings verschwinden lassen könnte.

Hintergrund ist eine seit mehr als sechs Jahren ausgefochtene Auseinandersetzung. Bei der 2002 gestarteten Billigfluggesellschaft Germanwings arbeiten noch einige Piloten nach den Regeln des Lufthansa-Konzernvertrages und sind daher vergleichsweise teuer.

Drei Flugbetriebe auf einen konzentrieren

Germanwings fliegt seit einigen Jahren ausschließlich im Auftrag der Eurowings, der anderen Billigtochter der Kranich-Airline. Bereits vor der Corona-Krise hatte Eurowings das Ziel formuliert, ihre bislang im wesentlichen auf drei Flugbetriebe verteilte Flotte auf einen zu konzentrieren.

Die Gewerkschaften für Piloten und Flugbegleiter haben empört auf die Drohung des Lufthansa-Konzerns reagiert, im Streit um Kurzarbeit den Tochter-Flugbetrieb „Germanwings“ zu schließen. Während die Vereinigung Cockpit dem Lufthansa-Vorstand am Freitag Konzeptlosigkeit vorwarf, sprach Ufo-Sprecher Nicoley Baublies von einem bewussten Schüren der Angst bei den Germanwings-Mitarbeitern.

Das könnte Sie auch interessieren:

Die Gesellschaft aus Köln mit 30 Flugzeugen und rund 1400 Beschäftigten fliegt seit Jahren nicht mehr unter eigenem Namen. Beide Gewerkschaften stellten das Arbeitgeber-Argument in Frage, dass die wirtschaftliche Situation nicht die Übernahme der Lufthansa-Regelungen rechtfertige. Schließlich handele es sich um eine 100-prozentige Tochter.

Die belgische Lufthansa-Tochter Brussels setzt den Flugbetrieb wegen der Coronavirus-Pandemie länger aus als zunächst geplant. Statt am 20. April solle es nun erst am 15. Mai wieder losgehen. (mit dpa)

KStA abonnieren