Boppard – Die Bürgerinitiative „Pro Rheintal“ fordert die Einrichtung einer Lärmschutzzone im Rheintal und im Rheingau und die sofortige Einführung von Tempolimits für Güterzüge. „Weder die Bremsumrüstung der Güterwaggons noch das Schleifen der Schienen und Schienendämpfer haben dazu geführt, dass es leiser geworden ist“, sagt Frank Gross, Vorsitzender der Bürgerinitiative. Sie wird kommende Woche die Ergebnisse einer Befragung unter 2000 Anwohnern vorstellen.
„Das soll ein Aufgabenheft für die neue Bundesregierung sein“, so Gross. „Pro Rheintal“ habe alle im Bundestag vertretenen Parteien angeschrieben und um Stellungnahmen gebeten, ob sie die Kernforderung des Bürgernetzwerks nach einem Tempolimit bei einer Regierungsbeteiligung unterstützen werden.
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Das Rheintal und der Rheingau werden seit Jahren gezielt zur Hauptstrecke für den europäischen Güterverkehr ausgebaut, beklagt die Bürgerinitiative. Im April 2021 seien auf der linksrheinischen Trasse rund 8000 Züge gefahren, weil die rechtsrheinische Seite wegen eines Hangrutsches bei Kestert gesperrt werden musste.
Weil im August in Rüdesheim und Assmannshausen vier Brücken erneuert werden, dürfte die Verkehrsbelastung nach dem Lokführerstreik ähnlich hoch ausfallen. Längere Züge, immer schwerere Waggons und Tempo 100 führten vor allem nachts zu einer Lärmbelästigung, die nicht länger tragbar seien. Es müsse auch zu Nachtfahrverboten für Güterzüge kommen.