ImmobilienWelches Kölner Veedel die größten Wohnungen hat – und welches die kleinsten

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Fühlingen

Häuser im Stadtteil Fühlingen

Köln – Die Menschen in Lindenthal haben im Vergleich aller Kölner Stadtbezirke pro Kopf die meiste Wohnfläche zur Verfügung. Wie aus dem Statistischen Jahrbuch der Stadt Köln hervorgeht, kommen sie auf durchschnittlich 45,59 Quadratmeter Fläche pro Person. An zweiter und dritter Stelle folgen die Stadtbezirke Rodenkirchen (44,65) und Innenstadt (40,86). Das Schlusslicht bildet Kalk mit 35,26 Quadratmetern. Beim Blick auf die Wohnfläche ergeben sich allerdings je nach Betrachtungsweise recht unterschiedliche Eindrücke.

So ist beispielsweise die absolute Fläche pro Wohnung mit durchschnittlich 88,06 Quadratmetern im Stadtbezirk Chorweiler am größten.

Das liegt unter anderem daran, dass mehr als 75 Prozent der Wohngebäude in Stadtteilen wie Fühlingen und Worringen Ein- oder Zweifamilienhäuser sind. Weil im gesamten Bezirk im Schnitt aber deutlich mehr Menschen in einer Wohnung leben als anderswo, ist die Pro-Kopf-Fläche mit 38,08 Quadratmetern vergleichsweise geringer.

Besonders kleine Wohnungen in der Innenstadt

Anders herum das Bild in der Innenstadt: Hier ist die absolute Fläche pro Wohnung mit 63,91 Quadratmetern die geringste im Vergleich aller Stadtbezirke – da hier allerdings im Schnitt nur 1,6 Personen pro Wohnung leben, ist der Pro-Kopf-Wert vergleichsweise hoch.

„Grundsätzlich können wir sagen, dass die durchschnittlichen Wohnflächen der Wohnungen am Stadtrand mit rund 100 Quadratmeter am größten und in der Innenstadt mit 60 bis 70 Quadratmeter am kleinsten sind“, sagt Brigitte Scholz, Leiterin des Amts für Stadtentwicklung und Statistik. Im Kölner Westen erreichen zum Beispiel die Stadtteile Widdersdorf, Lövenich und Junkersdorf durchschnittliche Wohnflächen von mehr als 100 Quadratmetern.

Gleiches gilt im Kölner Süden für Langel und Libur, Hahnwald und Marienburg, darüber hinaus auch für Fühlingen. Im Schnitt weniger als 70 Quadratmeter Wohnfläche gibt es derweil im engen Innenstadtkreis, bis hinaus nach Sülz, Zollstock, Gremberghoven, Buchheim oder Weidenpesch.

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Angesichts der herrschenden Wohnungsknappheit ist aber vor allem das Thema der Wohnfläche pro Kopf eines, was die Wohnungswirtschaft derzeit im Blick hat: „Es gibt Diskussionen darüber, wie sie ohne Komfort-Verlust reduziert werden könnte, zum Beispiel durch mehr gemeinsam genutzte Flächen in Mehrfamilienhäusern“, sagt Scholz. Das können zum Beispiel Arbeits- oder Gästezimmer sein.

Eine Prognose darüber, wie sich die Pro-Kopf-Wohnfläche mittelfristig entwickeln werde, wagt Scholz aber nicht: Seriös lasse sich das kaum vorhersagen. „Es gibt ja immer wieder Pilotprojekte, die mit vielen geteilten und flexiblen Flächen arbeiten. Für mich stellt sich dabei die Frage: Bleiben das kleine Vorhaben oder wird das groß?“

Am Stadtrand wohnen die Menschen am längsten

Deutliche Unterschiede zwischen den Kölner Stadtteilen und Bezirken gibt es derweil auch mit Blick auf die Frage, wie lange die Bewohnerinnen und Bewohner im Schnitt in ihren Wohnungen leben. Besonders hoch ist die Fluktuation in der hochpreisigen Innenstadt, wohl auch, weil hier in den vergleichsweise kleinen Wohnungen viele junge Menschen leben, die auf kurz oder lang noch einmal umziehen. In der Altstadt Nord und Ehrenfeld liegt die durchschnittliche Wohndauer bei weniger als zehn Jahren, gleiches gilt aber auch für Kalk, Bayenthal, Raderberg und Marienburg.

Besonders lang leben die Menschen in den Randlagen der Stadt: So kommen sämtliche rechtsrheinische Veedel an der Stadtgrenze auf eine durchschnittliche Wohndauer von 13 bis 15 Jahren pro Wohnung, in Zündorf sind es sogar 15 und mehr. Auf diesen Wert kommen außerdem Weiß, Rondorf, Vogelsang, Esch/Auweiler, Pesch, Lindweiler und Heimersdorf. Bei vielen dieser Stadtteile handelt es sich um solche mit einem hohen Durchschnittsalter.

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