Kommentar zur Kölner MesseNur so kann die Digitalisierung gelingen

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Die Kölner Messe

Die Kölner Messe

  • Die Corona-Krise trifft die Messebranche hart. Doch die Kölner Messe ist dank der Gewinne der vergangenen Jahre nicht auf Zuschüsse angewiesen.
  • Durch die Krise ist das Unternehmen dazu gezwungen, sein digitales Angebot zu erweitern. Ein Modell für die Zukunft?
  • Wirtschaftsredakteurin Corinna Schulz kommentiert, was an dieser These dran ist und was für eine gelungene Digitalisierung des Messegeschäfts nötig ist.

Köln – Die Folgen des Coronavirus treffen die Messe hart, aber zu einem Zeitpunkt, wo sie selbst solch gravierende Einschnitte verkraften kann. Die Gewinne der vergangenen Jahre ermöglichen es dem Unternehmen jetzt, nicht auf Staatshilfen oder Zuschüsse der Gesellschafter Stadt und Land – und damit Steuergeld – angewiesen zu sein.

Dass sich die Führungsebene in der Krise einen Gehaltsverzicht verordnet, ist angemessen und lobenswert.

Die finanziell schmerzhafte Zwangspause wurde zudem offenbar genutzt, die digitale Ausrichtung des Messegeschäfts konsequent weiterzuverfolgen. Die Spielemesse Gamescom – mit Hunderttausenden Besuchern auf dem Gelände in Corona-Zeiten undenkbar – wird komplett ins Netz verlegt. Und auch in weiteren Messe-Formaten wird an digitalen Angeboten ergänzend zur Veranstaltung vor Ort gearbeitet.

Reichweite großer Messen wird erhöht

Das Argument, damit die Reichweite großer Messen weltweit zu erhöhen, ist sicherlich richtig. Ob dies allerdings auch dazu führt, die Attraktivität eines Besuchs von Ausstellern und Gästen auf dem Messegelände zu steigern, muss sich erst noch zeigen.

Denn Corona wird aller Voraussicht nach zu einem gesellschaftlichen Umdenken führen. Wie viel Geschäftsreise-Aktivität und Vor-Ort-Präsenz dann noch nötig sind, wird sicherlich künftig mehr hinterfragt. Zumal viele Unternehmen im Zuge der Krise ohnehin Kosten senken müssen.

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Digitale Messeangebote können nur dann wirtschaftlich erfolgreich sein, wenn sie auch Erlöse generieren, die die möglichen analogen Einbrüche zumindest ein deutliches stückweit kompensieren.

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