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Neuer IHK-Präsident Werner GörgEin Leben entlang des Rheins

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Werner Görg

Köln – Dem Rhein ist Kölns neuer IHK-Präsident Werner Görg in seinen 57 Lebensjahren bis heute treu geblieben. Geboren in Neuwied, ein paar Kilometer nördlich von Koblenz, zog es ihn zum Studium flussaufwärts nach Mainz. In der Landeshauptstadt von Rheinland-Pfalz trat der Jurist 1983 auch seinen ersten Job in der Finanzverwaltung an. Aus dem Finanzministerium wechselte er fünf Jahre später zum Versicherungskonzern Gothaer nach Köln – und fand damit seinen Arbeitgeber fürs Leben.

Görg legte in der Gothaer noch seine Steuerberaterprüfung ab, um anschließend die Karriereleiter zu erklimmen.

An die Spitze des Unternehmens wurde er allerdings in einer schweren Zeit berufen. Als Görg im November 2001 den Job des Vorstandschefs übernahm, war die Gothaer vor allem infolge falscher Finanzentscheidungen gewaltig in Schräglage geraten. Der neue Chef brachte das Schiff wieder ins Lot – auch indem er die maßgeblich von ihm selbst aufgebaute Sparte Rückversicherung zum Großteil opferte.

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Seit der Konzern wieder Wasser unter dem Kiel hatte, hielt Görg eifrig nach Gelegenheiten Ausschau, ihn im In- und Ausland zu erweitern. In den vergangenen Jahren war das Unternehmen dabei vor allem in Osteuropa aktiv und baute Töchter in Polen und Rumänien auf. Mitte 2014 trat Görg als Vorstandschef ab und übernahm die Spitze des Aufsichtsrates. Im Herbst wurde er parallel dazu Geschäftsführer der Roland Rechtsschutz Beteiligung GmbH.

In der Industrie- und Handelskammer ist er seit 2003 als Mitglied der Vollversammlung und zuletzt als Vize-Präsident aktiv. Zudem engagiert er sich als Honorar-Professor an der Uni Köln. Nur zur Erholung setzt sich der Vater eines erwachsenen Sohnes gerne mal weit vom Rhein ab. Dann entspannt Görg in seinem Jagdrevier tief in der Eifel, das er schon vom eigenen Vater übernommen hat. Wie häufig der neue Posten solche Ausflüge zulassen wird, ist offen. Doch den Weg zurück an den Rhein findet Görg sicher immer wieder schnell – nicht nur, weil er als passionierter Autofahrer gilt.