Rekord-GeschäftsjahrKölner Messe erreicht erstmals über 400 Millionen Euro Umsatz

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Logo auf dem Messegelände

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Köln – Die Kölner Messe ist weiterhin gut auf Kurs. Das vergangene Geschäftsjahr, was turnusgemäß zu den starken Jahren gehört, schließt das Unternehmen mit einem Rekordumsatz von mehr als 400 Millionen Euro ab. Das ist ein Plus von rund zwölf Prozent zum Vergleichsjahr 2017 mit ähnlichem Messekalender.

Messe peilt Umsatz von 500 Millionen Euro an

Auf diesem Niveau wolle man bleiben, sagte Messechef Gerald Böse bei der Vorlage der vorläufigen Geschäftszahlen. Ab dem Jahr 2021 peile die Messe dann die 500-Millionen-Umsatzmarke an. „Damit behaupten wir uns unter den führenden Messegesellschaften der Welt“, so Böse.

Der Gewinn nach Steuern liegt mit mehr als 30 Millionen Euro über Plan. Grund dafür seien zum einen die gute Entwicklung der insgesamt 25 Messen im Ausland. Hier waren die Kölner im Vergleich zu den deutschen Wettbewerbern vergleichsweise spät gestartet. Mittlerweile trägt das Geschäft mit den Schwerpunktmärkten in Südamerika sowie China und Südostasien aber mit rund 40 Millionen Euro zum Umsatz bei.

Gastveranstaltungen liefen gut

Das ist ein Plus von zehn Prozent im Vergleich zu 2018 und eine Steigerung von 35 Prozent zu 2017. Die Ernährungsmesse Anufood Brazil habe trotz des schwierigen politschen und wirtschaftlichen Umfeldes des Landes im vergangenen Jahr eine überzeugende Premiere gefeiert, so Böse. In diesem Jahr wird mit der Gamescom Asia in Singapur ein weiterer Ableger einer Kölner Leitmesse im Ausland an den Start gehen.

Ebenfalls gut liefen 2019 die Gastveranstaltungen in Köln. Mit einem Volumen von 20 Millionen Euro steuern sie rund acht Millionen zum Gewinn der Messe bei. Für dieses Jahr, das wie alle geraden Jahre zu den schwächeren am Standort Köln gehört, rechnet Finanzchef Herbert Marner mit einem Umsatz von 360 Millionen Euro.

Portfolio soll ausgebaut werden

Das bestehende Messeportfolio soll unter dem neuen Geschäftsführer Oliver Frese gestärkt und weiter ausgebaut werden. „Der gesamte Messemarkt verändert sich weg von der reinen Produktschau hin zur emotionaleren Präsentation und einem stärkeren Fokus auf das Netzwerken“, so Frese, der sein Amt als Operativ-Chef im Januar angetreten hat und zuvor für die Messe Hannover gearbeitet hat.

Mit Blick auf die Sanierung des Messegeländes betonte Finanzchef Marner erneut, dass man in der Zeit und im veranschlagten Budget liege. Die bereits angekündigte Verteuerung des Investitionsprogramms von einst 600 auf nun 700 Millionen Euro sei zum einen mit Preissteigerungen in Folge der starken Baukonjunktur seit Entwicklung des Messe-Masterplans 2015 zu erklären, so Marner. Zudem seien Bauvorhaben vorgezogen sowie Pläne überarbeitet worden. So wird die neue Halle 1Plus für Messen, Ausstellungen und Sonderschauen mit bis zu 4000 Teilnehmern multifunktional und teilbar.

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Neu hinzugekommen sind Pläne, gegenüber des Messehochhauses eine neue Hauptverwaltung auf eigenem Gelände zu bauen, sowie weitere vermietbare Büroflächen und möglicherweise ein Hotel. Deutlich mehr investieren als bislang geplant möchte die Messe mit rund 100 Millionen Euro in die Digitalisierung der Veranstaltungen und des Geländes.

Mit Spannung erwartet die Geschäftsführung die Entscheidung des Verbandes der Deutschen Automobilindustrie (VDA), wo die Messe IAA künftig ihren neuen Standort finden wird. Sieben deutsche Städte haben sich beworben und werden ihre Konzepte am kommenden Donnerstag und Freitag in Berlin vor den Marketingchefs der großen Autobauer präsentieren. Köln ist mit Oberbürgermeisterin Henriette Reker am Freitag als zweite der drei Präsentationen an der Reihe. In der nächsten Woche könnte dann eine Entscheidung fallen.

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