WeihnachtsgeschäftHandel enttäuscht vom ersten Adventswochenende

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Schildergasse Weihnachten

Viele Menschen unterwegs auf der Kölner Schildergasse am Freitag des 1. Adventswochenendes.

Köln – Für den Einzelhandel in NRW hat der Start ins Weihnachtsgeschäft am ersten Adventswochenende enttäuschend begonnen. Die Kundenfrequenz sei nicht nur hinter der Vor-Pandemie-Zeit zurückgeblieben, sondern auch hinter der Vorwoche, teilte der Handelsverband Nordrhein-Westfalen nach dem ersten Advents-Samstagsgeschäft mit.

Schwere Wochen

Nach einer katastrophalen Woche, was die Umsätze im stationären Einzelhandel angeht, kam es zwar zu einer Belebung im stationären Einzelhandel durch den Black Friday und den sich anschließenden Adventsamstag, doch waren die Ergebnisse weit entfernt von denen in einem „normalen“ Weihnachtsgeschäft.

„Viele Händler lagen mit ihren Umsätzen sogar noch unter denen des vergangenen Jahres“, sagte Jörg Hamel vom Handelsverband Aachen, Düren, Köln. Wenn man sich noch einmal die Situation von vor einem Jahr vor Augen führe, wo kein Weihnachtsmarkt geöffnet hatte und sich das Land  in einem Lockdown light befanden hätte, sei dies ein alarmierendes Zeichen.

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Erwartungen eingetrübt

Die Erwartungen für das weitere Weihnachtsgeschäft hätten sich eingetrübt, erklärte der HDE-NRW: Rund die Hälfte der Teilnehmer einer Umfrage des Handelsverbands in Nordrhein-Westfalen sähen das Weihnachtsgeschäft negativ, ein weiteres Drittel habe sich weder positiv noch negativ geäußert. Händler wie Kunden seien verunsichert, so der Verband.

Kunden aus den Niederlanden

„Insgesamt 60 Prozent der Händler klagen über zurückgegangene Frequenzen an ihren Standorten und sind wenig euphorisch in ihren Prognosen für die nächsten Wochen“, sagt Hamel. Auf der anderen Seite heiße es aus den größeren Städten des  Verbandsgebietes, dass die Besucherzahlen durchaus erfreulich gewesen seien. Hamel erklärt dies mit Konsumenten aus den  Niederlanden, die wahrscheinlich der Lockdown in ihrem Heimatland in Städte in NRW getrieben hatte.

Unterhaltungselektronik gefragt

Besonders gefragt waren bei den Kunden  Produkte aus der Unterhaltungsbranche oder auch die klassischen Dekoartikel und Wohnaccessoires. Ins Hintertreffen geriet, wie auch im vergangenen Jahr die Textilbranche. „Kaum eine Weihnachtsfeier, kaum eine weitere Festivität, die in den letzten Tagen aufgrund der Infektionslage nicht abgesagt wurde. Dies spürt am ehesten auch immer der Textileinzelhandel“, sagt Hamel.

„Die Folgen der dramatischen Verschärfung der Corona-Krise erreichen  den Einzelhandel“, sagte der Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands Deutschland (HDE), Stefan Genth,  zum deutschlandweiten Geschäft.

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Für viele Unternehmen geht es laut dem Verband in diesem Weihnachtsgeschäft darum, ein schwieriges Jahr „noch einigermaßen zu retten“. Die letzten beiden Monate des Jahres sind für viele Einzelhändler die traditionell umsatzstärksten. Gerade klassische Geschenke-Branchen wie der Uhren- und Schmuckhandel oder der Spielwarenhandel erwirtschaften mehr als ein Fünftel ihres Jahresumsatzes in November und Dezember. Am vergangenen Wochenende hatte die Öffnung einiger Weihnachtsmärkte in NRW noch für eine spürbare Belebung gesorgt.

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