„c/o pop” in Sicht

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Die „Chicks On Speed“ treten am 6. August im Jugendpark auf.

Die „Chicks On Speed“ treten am 6. August im Jugendpark auf.

Köln - Mit dem Festival "c/o pop" präsentiert sichdie Stadt Köln in den kommenden drei Wochen als Zentrumelektronischer Musik. Vom 6. bis 22. August werden insgesamt über 400DJs und Bands in Clubs und bei Open-Air-Veranstaltungen auftreten."Unser Anspruch ist es, aktuellste Ansätze elektronischer Popmusik zupräsentieren", sagt Sebastian Tautkus, Sprecher der erstmalsstattfindenden "c/o pop". Das "Festival für elektronische Popkultur"beginnt am Freitag mit dem "summer of music and arts" (s.o.m.a) imKölner Jugendpark.

Nach dem Weggang der Musikmesse Popkomm soll das Festival auch alsein Ersatz-Programm für die Kölner Musikfans dienen. Die Veranstalternutzten die durch den Ausfall entstandene Lücke im Terminplanzahlreicher Clubbetreiber. "Für uns war die Abwanderung des Popkomm-Festivals ein Befreiungsschlag, wir freuen uns, jetzt eine tolleAlternative anbieten zu können", sagt Tautkus. Insgesamt erwarten dieVeranstalter rund 65 000 Besucher.

"Das Festival zeichnet sich vor allem durch seine Vielfalt aus,viele Szenen spielen hier unter einem Namen", sagt der Sprecher. Soseien bei dem Festival auch Reggae- und Rockbands, die vermehrt mitelektronischen Elementen experimentierten, zu hören. "Höhepunkte fürdie Zuschauer sind sicherlich die Open-Air-Konzerte am letztenFestival-Wochenende."

Neben den zahlreichen Konzerten ist der Kongress "mem - musicentertainment media" geplant. "Im Gegensatz zur Popkomm soll bei demBranchentreff nicht über Musikpiraterie gejammert werden, sondernüber neue digitale Vermarktungsmöglichkeiten diskutiert werden",erläutert Tautkus.

Tausend Radios im Rheinpark

Das dreitägige S.O.M.A.-Festival zum Auftakt ist das selbst ernannte „Trüffelschwein unter den Festivals“ und hat sich einige Kostbarkeiten herausgepickt: Mit Miss Kittin und den Chicks On Speed konnten die angesagtesten Techno-Künstlerinnen verpflichtet werden, mit den Beginnern die beste deutsche HipHop-Crew. Die Manu-Chao-Kampfgefährtin Amparanoia umwirbt die Weltmusik-Fans, während MIA die Indie-Pop-Fraktion bedient.

Am Freitag (13. August) und Samstag (14. August) lädt die c / o pop zur „Deutschlandreise“. Zehn Elektronik-Labels - von Berlin bis Stuttgart - präsentieren sich in zehn Kölner Clubs, Shuttleservice inklusive.

Am letzten Wochenende wird dann noch einmal geklotzt: Kölns Techno-Trutzburg Kompakt fährt anlässlich seiner 100. Veröffentlichung alle seine Stars zu einer gewaltigen Party auf. Auf dem „Monster Of Spex“-Open-Air präsentieren sich am 20. August mit Franz Ferdinand und Phoenix die Lieblings-Gitarren-Bands aller Elektroniker im Tanzbrunnen. Am 21. geben - unter anderem - Mouse On Mars und International Pony noch einmal alles beim „Wellenbrecher“-Open-Air. Zur anschließenden Clubnacht legen die Stereo MC's auf. Neu ist ein Festivalticket für 50 Euro, mit dem man alle Veranstaltungen am Hauptwochenende besuchen kann.

Doch mit Musik ist es noch längst nicht getan: Während des gesamten Festivals verwandeln Videokünstler und Studenten der Kunsthochschule für Medien den Rheinpark zum „Sehpark“. Wenn um 22 Uhr der Lärmschutz den Open-Air-Veranstaltungen den Strom abdreht, können Festivalbesucher mit 1000 Radios durch den Park schlendern und das eigens ausgestrahlte c/o-pop-Programm weiter genießen. Eine Filmbar auf dem Dach des Museum Ludwig, ein Festival für Videojockeys. (mit dpa)

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