„Habibi”Originell arabisch

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Im Habibi schmecken die Speisen nicht sehr intensiv nach Kümmel und Koriander, dafür ist die Einrichtung durchaus gemütlich.

Im Habibi schmecken die Speisen nicht sehr intensiv nach Kümmel und Koriander, dafür ist die Einrichtung durchaus gemütlich.

Das Kwartier Lateng rund um die Zülpicher Straße ist nicht nur das Kölner Studenten-Amüsierviertel, sondern hat vermutlich auch die höchste Schnellimbiss-Dichte am laufenden Straßenmeter. Aus kulinarischer Sicht sind besonders die arabischen Imbisse interessant - allein schon wegen der ungewöhnlichen Gewürze und Zutaten.

Das Habibi ist ein kleines, gemütliches Schnellrestaurant mit gedämpftem Licht und so einfach wie originell arabisch eingerichtet. Alle Gerichte und Preise (von 1,90 für ein Falafelfladenbrot auf die Hand bis zu 7,50 für einen Spezialitätenteller) können Sie sich auf den Fotos in den Klarsichthüllen ansehen. Die Original-Zutaten vom mit Sesampaste abgeschmeckten Kicherbsenpüree bis zum Bohnengemüse liegen in der Theke - alles frisch zubereitet. Ebenso wie die frittierten Falafel-Bällchen aus Kichererbsenmehl, Petersilie und vielen Gewürzen, die der freundliche Besitzer Fuad Taih aus Bagdad allerdings nicht verrät. Schmecken kann man, dass er leider kein großer Freund von Kreuzkümmel und Koriander ist, deren typisches Aroma mir nicht nur bei der Falafel fehlt, sondern auch im erfrischend mit viel Zitronensaft zubereiteten Tabouleh aus viel Petersilie und wenig Tomatenstückchen, Zwiebeln und Weizenschrot. Sehr gut schmecken die mit Lammgehacktes und Mandelblättchen gefüllten sowie mit Curry gewürzten Kartoffelbällchen und das Schawarma. Das ist - wie für einen Döner am Drehspieß - zubereitetes und 24 Stunden in einer geheimen Marinade eingelegtes Geflügelfleisch von Hähnchenkeulen, die sehr saftig und zart sind. Sehr süß, aber unwiderstehlich ist das Gebäck, besonders das mit Zuckersirup und Rosenwasser getränkte Quadrat aus gemahlenen Mandeln und der Brautfinger mit gehackten Cashewnüssen.

Das Falafel Salam ist praktisch der Gegenentwurf zum Habibi, aber mit ähnlichem, nur deutlich kleinerem Angebot: ein sehr kleiner, hell ausgeleuchteter und nicht besonders einladender Raum mit Stehtisch, engen Sitzbänken und gefliester Wand ohne jede Dekoration. Aber bedient wird ebenfalls sehr freundlich, und die kleine Auswahl hat es in sich: Hier wird mit allen Schikanen offensiv arabisch gewürzt, also mit Sesampaste, Minze, Kreuzkümmel, Koriander und auch pikant mit Chili und Knoblauch. Die knusprigen Falafel, mit wesentlich höherem Kichererbsenanteil als im Habibi und darum mit deutlich mehr Biss, sind hervorragend, die Pürees aus Oliven, Bohnen oder Auberginen cremig, die Salate knackig frisch, und besonders die Minz-Joghurt-Sauce ist ein Knüller. Das alles gibt es nach Wunsch als Fladenbrot ab 2,60 Euro oder als Tellergericht - so oder so empfehlenswert.

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HabibiZülpicher Straße 28Öffnungszeiten: So-Do 11-1 Uhr, Fr/Sa 11-3 Uhr

Falafel SalamZülpicher Platz 17Öffnungszeiten: Mo-Do 11.30-0.45 Uhr, Fr/Sa 11.30-2.45 Uhr, So 11.30-23.45 Uhr

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