80 Euro für einen Monat VollzeitarbeitUPS räumt Probleme bei Lohnabrechnungen ein

Lesezeit 2 Minuten
UPS Flugzeug dpa

Ein UPS-Flugzeug (Symbolbild)

  • Betroffene sprechen von Chaos: „Ich habe Familie, und muss auch meine Rechnungen bezahlen", äußerte sich ein Mitarbeiter.
  • Einige „einfache" Angestellte hatten plötzlich ein Monatsgehalt von 7000 Euro auf ihrem Konto.

Köln – Beim Paketdienst UPS (United Parcel Service) ist es seit einer zentralen Softwareumstellung in der Deutschland-Zentrale zu massiven Problemen bei der Lohnabrechnung gekommen. Tausende Angestellte und Mitarbeiter sind davon betroffen.

Gehälter oft zu niedrig

Allein am Flughafen Köln/Bonn beschäftigt das Unternehmen 2500 Mitarbeiter. Der Kölner Standort ist das Drehkreuz Europas für das weltweit operierende Unternehmen, für das 440 000 Mitarbeiter tätig sind. Durch die internen System-Probleme kam es zu zahlreichen falschen, meist zu niedrigen Gehaltszahlungen.

Auf Anfrage des „Express“ teilte ein UPS-Sprecher mit, es sei „nichts Außergewöhnliches, dass es bei der Implementierung einer neuen und umfangreichen Software bisweilen zu unvorhergesehenen technischen Schwierigkeiten, oder wie in unserem Falle, in der Folge zu fehlerhaften Abrechnungen kommen kann. Mittlerweile habe man das Problem unter Kontrolle. Nach 25 Jahren hatte das Unternehmen im Mai 2018 ein neues Abrechnungs- und Zeiterfassungssystem eingeführt.

Alles zum Thema Flughafen Köln/Bonn

Differenzen sollen beglichen werden

Betroffene Mitarbeiter sprechen von einem großen Chaos, das mit der Umstellung ausbrach. So gibt es Kollegen, die für einen ganzen Monat Vollzeit-Arbeit 80 Euro erhielten. Andere einfache Angestellte wiederum hatten plötzlich ein Monatsgehalt von 7000 Euro auf dem Konto. In einem internen Chat beklagen sich die Mitarbeiter darüber, dass es drunter und drüber ginge. Sie kritisieren ausstehende Abrechnungen, fehlerhafte Urlaubsgeldzahlungen und eigene Zahlungsprobleme, die aus den Vorgängen resultieren: „Ich habe Familie, und muss auch meine Rechnungen bezahlen.“

„Wir können versichern, dass die wenigen noch offenen Differenzen vollständig korrigiert und beglichen werden“, teilte UPS mit. „Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erhalten das ihnen zustehende Entgelt.“

Panne ist trotzdem ein Fortschritt 

UPS ist ein milliardenschweres US-Unternehmen und gehört zu den größten Logistikfirmen der Welt. Charakteristisch sind die braunen Lieferfahrzeuge. Die Deutschland-Zentrale befindet sich in Neuss. Trotz der weitreichenden Panne bedeute die vollzogene Umstellung einen Fortschritt, so das Unternehmen: „Wie von uns erwartet, bringt uns die neue Software bereits einen höheren Qualitätsstandard, als dies mit der alten je möglich war.“ (red)

KStA abonnieren