„Geben Sie gut acht auf unseren Dom“Neuer Dompropst Assmann in sein Amt eingeführt

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Guido Assmann

Köln – Beim Hochamt am Sonntag im Kölner Dom ist der neue Dompropst Guido Assmann von Domdechant Robert Kleine in sein Amt eingeführt worden.

Im Mai war der 56-Jährige zum Nachfolger von Gerd Bachner gewählt worden. Assmann, 1990 von Kardinal Joachim Meisner zum Priester geweiht und 2017 zum nicht residierenden Domkapitular ernannt, hat in den letzten Jahren als Pfarrer am Quirinusmünster in Neuss und zugleich als Kreisdechant des Kreisdekanates Rhein-Kreis Neuss gewirkt. Daher nahmen an der Feier Hans-Jürgen Petrauschke, Landrat des Rhein-Neuss-Kreises, und Sven Schürmann, stellvertretender Bürgermeister von Neuss, teil. Als Vertreter der Kölner Stadtgesellschaft hatten sich unter anderen Oberbürgermeisterin Henriette Reker, Polizeipräsident Uwe Jacob und Christoph Kuckelkorn, Präsident des Festkomitees Kölner Karneval, eingefunden.

In seiner Predigt ging Assmann auf das Gleichnis vom Weinberg ein, der für das Reich Gottes steht: Am Ende des Arbeitstages zahlt der Weinbergbesitzer allen Arbeitern den gleichen Lohn, egal, zu welchem Tageszeitpunkt er sie eingestellt hat. Nach weltlichen Maßstäben eine Ungerechtigkeit. Doch das Evangelium sei „keine Handlungsanweisung für Tarifverhandlungen“, sagt Assmann; die Geschichte müsse aus göttlichem Blick verstanden werden: Jeder, der daran mitwirke, dass „das Himmelreich eine Wirklichkeit“ werde, jeder, der in der Kirche und in der Gesellschaft im christliche Sinne für eine „gerechtere Welt“ arbeite, leiste eine gleichermaßen wertvollen Beitrag, unabhängig davon, wann er damit begonnen habe.

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„Ich brauche dich in dieser Welt, damit es gerechter zugeht“, sage Gott allen Menschen, und jeder könne mittun, sein Wort zu verkünden, von Eltern, die ihren Kindern den Glauben vermitteln, über Caritasgruppen und Pfadfinder bis zu Priestern, Chorsängern und allen anderen, die dafür sorgten, das die Kirchen „mit dem Lob Gottes gefüllt“ würden. Und es brauche Menschen, die anderen Freude bereiteten in einer Welt voller Not - „und damit ist nicht nur Corona gemeint“. Zum Abschluss bat Assmann die Gemeinde „um Ihr Gebet und Ihre Korrektur, dass ich mich nicht wichtiger nehme, als ich bin, und hoffentlich mit beiden Beinen auf dem Boden bleibe“. Und er bat darum zu beten, „dass ich mich weiterhin freuen kann am Erfolg so vieler, die es ermöglichen, dass der Dom auch weiterhin einladend ist und bleibt, so einladend, wie Gott ist.“

Beim anschließenden Umtrunk bezeichnete Reker den Dom als „Schutzpatron“ der Stadt, der die Menschen über alle Grenzen hinweg verbinde. „Geben Sie gut acht auf unseren Dom“, sagte sie an Assmann gewandt. „Viel Kraft und Mut für Ihre neue Aufgabe und viel Geduld und Gelassenheit mit den Kölnerinnen und Kölnern.“

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