Auf Dach der Lanxess-ArenaBand Fiasko spielt Konzert über den Dächern von Köln

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Fiasko

Ein Gebäude in Köln, eine Hälfte der Band Fiasko

Köln – Ein Mini-Konzert hoch über den Dächern der Stadt und das beiderseits des Rheins – das hatte es bislang so auch noch nicht gegeben. Doch die Einschränkungen durch die Corona-Krise sorgen für manch fantasievolle und kreative Idee. Und so waren die vier Musiker von Fiasko nun in zwei Duo-Formationen angetreten: Frontmann und Sänger Daniel Müller und Schlagzeuger René Jungbluth musizierten unter dem stählernen Rundbogen über der Lanxess-Arena, Gitarrist Henning Becker und Bassist Dirk Fussel spielten ihren Part auf dem Dach der Zentrale der DEVK-Versicherung an der Riehler Straße. Also einmal auf der schäl Sick und einmal auf der guten, der linksrheinischen Seite der Stadt.

Ganz passend zu „Jot un schäl“, einem neuen Song der Band, der von der kölschen Sprache als Bindeglied zwischen den unterschiedlichen Veedeln handelt. „Do bes die Siel in unsrer Stadt, die su vill zo verzälle hätt. Do häls uns ewig zesamme: jot un schäl, doch ein Jeföhl“, heißt es im Refrain. Diesen Song sowie „Nächte am Rhing“ und den aktuellen Sessionstitel „Immer wenn et Naach weed“ haben die Fiasko-Musiker unter Einhaltung aller derzeit erforderlichen Sicherheitsabstände in luftiger Höhe eingespielt und aufgenommen.

Kurzkonzert von Fiasko im Internet ausgestrahlt

Gut, jetzt nicht ganz genau zeitgleich, wie Müller verriet. „Das wäre vom technischen Aufwand her erheblich schwieriger gewesen. So waren wir zuerst auf dem Dach der Arena. Da hatten wir einen Zwei-Stunden-Slot. Danach ging es dann ganz schnell auf die linke Rheinseite. Aber dieses ganze Konzept, Musik machen hoch über Köln, war für uns schon etwas Besonderes.“

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Umgesetzt hatten die Musiker die Idee gemeinsam mit dem Team der vor vier Wochen gegründeten Internet-Plattform „We Cologne“. Dort wurde das Kurzkonzert dann auch am Sonntagabend ausgestrahlt. „Wir wollen in diesen Zeiten einen kulturellen Beitrag direkt in die Wohnzimmer der Kölner senden“, erklären Thomas Kaup und Christopher Hieronimy, die beiden Gründer von „We Cologne“ das Prinzip der Plattform, bei der es um eine „größtmögliche kulturelle Interaktion bei möglichst niedrigem räumlichen Kontakt“ gehe.

„Es geht um ein Wir-Gefühl und den Zusammenhalt“

Das scheint bei Künstlern aller Art anzukommen. „Es geht um ein Wir-Gefühl und den Zusammenhalt. Und das auf einer fantastischen kölschen Ebene“, sagt Henning Krautmacher von den Höhnern, der mit seinem Bandkollegen Hannes Schöner schon ein paar live eingespielte Songs beigesteuert hat. Mit dabei sind auch Comedian Dave Davis und Zauberkünstler Jannik Görtz, die DJs Slight, Miraclez, David Puetez und Till Antonio, die Brass-Band Druckluft und Liedermacher Nico Gomes, der für einen knapp einstündigen Auftritt an einem Klavier im Niehler Hafen sitzt.

„Wir haben mit Musik angefangen, wollen unsere Plattform aber noch weiter ausbauen“, sagt Kaup und kündigt Rachel Rinast aus der Bundesliga-Frauenmannschaft des 1. FC Köln als weitere, feste Mitstreiterin im ehrenamtlich tätigen „We Cologne“-Team an. „Neben Tipps zu Yoga und Brotbacken planen wir verstärkt Beiträge über lokale Betriebe und wie diese versuchen, die Krise zu meistern.“

www.wecologne.de 

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