Ausbau des Rhein-Ruhr-ExpressHoffnung für Pendler zwischen Köln und Düsseldorf

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Die Bahn baut nicht nur in Leverkusen ihr Schienennetz aus.

Köln/Düsseldorf – Der Ausbau des Rhein-Ruhr-Express (RRX) zwischen Köln und Düsseldorf hat eine weitere Hürde genommen. Rund 400 Millionen Euro stehen für die Erweiterung der Bahntrasse zwischen Düsseldorf-Reisholz und Wehrhahn von vier auf sechs Gleise bereit. Eine entsprechende Vereinbarung haben der Bund und die Deutsche Bahn unterzeichnet.

Die Mittel fließen in den sechsgleisigen Ausbau, moderne Stellwerkstechnik, umfangreiche Schallschutzmaßnahmen und einen neuen Bahnsteig am Hauptbahnhof Düsseldorf. Das Ziel ist, den Reisenden zwischen Köln und Dortmund ein deutlich größeres und zuverlässigeres Angebot auf der Schiene zur Verfügung zu stellen.

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Wegen Bauarbeiten für den RRX ist die Strecke zwischen Köln und Düsseldorf in den Sommerferien gesperrt.

Mit dem Ausbau wird deutlich mehr Kapazität im viel befahrenen Knoten Düsseldorf geschaffen. Der RRX soll von 2030 an zwischen Köln, Düsseldorf und Dortmund im 20-Minuten-Takt fahren.

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Bahnstrecke Köln-Düsseldorf stark überlastet

„Düsseldorf ist ein neuralgischer Punkt im Bahnnetz von NRW“, sagte Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP). Durch den Ausbau „beseitigen wir Kapazitätsengpässe im Fernverkehr und verbessern gleichzeitig das Angebot im Nahverkehr.“ Laut Bahn-Infrastrukturvorstand Ronald Pofalla ließen sich durch die Erweiterung der Trasse täglich rund 24.000 Fahrten von der Straße auf die Schiene verlagern.

Die Strecke zwischen Köln und Düsseldorf gilt seit Jahren als überlastet, weil sich Fernverkehr, Regionalzüge und S-Bahnen vier Gleise teilen müssen.

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Zwischen Düsseldorf-Benrath und Duisburg baut die DB die Infrastruktur für den RRX durchgängig auf sechs Gleise aus. Die Verkehre werden entzerrt: S-Bahn, Fernverkehr und RRX können künftig auf separaten Gleisen verkehren und somit flexibler durch den Verkehrsknoten gesteuert werden. Dafür erneuert die DB auch die Leit- und Sicherungstechnik für das neue elektronische Stellwerk Düsseldorf. Die moderne Stellwerkstechnik ist Voraussetzung für den Ausbau und erstreckt sich von Leverkusen Chempark bis Düsseldorf-Kalkum.

Das Land NRW wird den Verkehrsverbünden bis 2031 zusätzlich 568 Millionen Euro zur Verfügung stellen, um im Regionalverkehr mehr Zugfahrten finanzieren zu können. Davon wird auch das Rheinland profitieren. So sollen die S-Bahnen zwischen Langenfeld und Köln ab 2024 auch sonntags im 20-Minuten-Takt fahren. Mehr Fahrten an Sonntagen wird es auch auf der Strecke Dormagen-Köln-Bergisch Gladbach geben. Sobald der Ausbau der Trasse zwischen Köln und Bergisch Gladbach auf zwei Gleise abgeschlossen ist, werden zu den Stoßzeiten im Berufsverkehr zwischen Köln-Nippes und Köln-Dellbrück zusätzliche Züge eingesetzt. Das wird voraussichtlich ab Dezember 2028 der Fall sein.

S-Bahn vom rechtsrheinischen Bonn nach Köln

Besonders wichtig für Köln und Bonn: Sobald die Arbeiten an der Verlängerung der S13 zwischen Troisdorf, Bonn und Oberkassel abgeschlossen sind, stehen 15 Millionen Euro bereit, um dort den Verkehr aufzunehmen. Damit hätte das rechtsrheinische Bonn endlich eine S-Bahn-Verbindung nach Köln.

Mit dem zusätzlichen Geldern will das NRW-Verkehrsministerium auch einige zum Teil vor vielen Jahren stillgelegte Strecken reaktivieren. Dazu zählt beispielsweise die sogenannte Ratinger Weststrecke zwischen Duisburg und Düsseldorf.

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