Café in der Kölner Südstadt„Carmelädchen“ schließt – Betreiberin gibt nicht ganz auf

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carmelädchen köln

Viele Marmeladen im Regal im Carmelädchen.

Köln –  Im „Carmelädchen“ bietet Carmen Gilles seit neun Jahren innovative Marmeladensorten wie etwa Kirsch-Guiness, Banane-Sanddorn, Weißbier oder Orange-Karotte. Jedes Glas ist eine eigene Kreation. Mit dem Café an der Bonner Straße 80 ist nun jedoch bald Schluss. Zum 30. Juni gehen endgültig die Türen zu.

Gilles will in Köln weiter ihre Marmeladen verkaufen

Grund dafür sei eine Erhöhung der Grundmiete, so die Betreiberin. Daher „muss alles raus“: Vom 50er-Jahre Küchenbuffet über eine Siebträger-Kaffeemaschine bis hin zu Teekannen, die sie derzeit zum Verkauf anbietet.

Mit der Marmelade, dem ideellen Kern ihres Betriebs, will Gilles jedoch weitermachen. „Meine Marmelade ist weiterhin ein großer Renner, die Menschen kaufen sie immer noch. Damit soll es nach der Schließung weitergehen“, sagt Gilles. Im Unverpackt-Laden „Migori“ in der Südstadt sei sie bereits erhältlich sowie im „Kostreich“ auf der Neusser Straße. Sie könne sich vorstellen, dass auch andere Feinkostläden ihre selbstgemachten Fruchtaufstrich in ihr Sortiment aufnehmen. 

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Gilles will lieber nach vorne schauen, statt sich zu lange an den Gründen für die Geschäftsaufgabe abzuarbeiten. „Mein Vermieter hat angekündigt, nach der Pandemie die Grundmiete verdoppeln zu wollen. Das können meine Einnahmen nicht decken“. Außerdem habe sie vorsorglich bereits vergangenes Jahr gekündigt. „Ich hatte ein Jahr Kündigungsfrist und letztes Jahr dachte ich mir schon, dass das mit Corona noch länger geht“. Sie sei bisher schuldenfrei gewesen: „Ich möchte auch, dass das so bleibt“.  

Kölner Carmelädchen schließt: Große Anteilnahme in den sozialen Medien 

In den sozialen Medien ist die Anteilnahme groß. Eine Nutzerin schreibt auf Instagram: „Das ist sehr sehr traurig“, ein andere „Bye bye bester Kuchen der Südstadt“ und „Wir werden dich so vermissen“.

Gilles wuchs auf dem Hof ihrer Eltern in Limburg auf, wo sie das Marmeladenkochen von ihrer Oma lernte. Dort wurde in ihrer Kindheit über Wochen Obst eingekocht: Erdbeeren, Rhabarber und Brombeeren, aber auch Sauerkraut und Gurken. 2012 eröffnete sie ihr Café in der Südstadt.

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