Anschluss gesuchtChorweilers Nahverkehr soll ausgebaut werden – Ringlinie in Planung

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ÖPNV Chorweiler  (3)

Der Busbahnhof von Chorweiler 

Köln-Chorweiler – Zu den Dingen, die im Bezirk Chorweiler regelmäßig bemängelt werden, gehört auch der öffentliche Personennahverkehr. Kritisiert werden etwa schlechte Anbindungen – vor allem an den Wochenenden – lange Wartezeiten und wenig Querverbindungen zwischen den einzelnen Stadtteilen. Bei diesem Thema sind sich auch die Mitglieder der Bezirksvertretung (BV) Chorweiler weitgehend einig.

Fraktionsübergreifender Antrag

So hatten die Fraktionen von CDU, Grüne und SPD, sowie der Vertreter der FDP Joshua Schlimgen, einen gemeinsamen Antrag auf die Tagesordnung gebracht, in dem sie ihre Vorstellungen darlegten, wie der ÖPNV im Bezirk zu verbessern wäre. Darin machten sie eine Reihe von vergleichsweise schnell umsetzbaren Vorschlägen zu den Taktzeiten und Streckenverläufen mehrerer Linien, die in den Fahrplanwechsel Ende des Jahres aufgenommen werden könnten. Bei der Stadtbahnlinie 12 und der Buslinie 127 sollen nach den Vorstellungen der Bezirksvertreter zunächst einmal Änderungen des vergangenen Fahrplanwechsels zurückgenommen werden.

Taktverdichtung gefordert

So wurde zuletzt die Linie 12 am Wochenende zwischen Niehl und Merkenich von einem 15-auf einen 20-Minuten-Takt reduziert, die Linie 127 ab Ossendorf auch unter der Woche und am Wochenende gar auf einen 30-Minuten-Takt. Dadurch werden im Bezirksgebiet viele Anschlüsse verpasst, weshalb sich die Wartezeiten erheblich verlängern. Um die Takterhöhung der Linie 12 zu erreichen, schlugen die Bezirksvertreter einen Pendelzug zwischen Niehl und Merkenich vor – auch brachten sie die Idee einer Verbindung von Merkenich nach Longerich ins Spiel, die für die mit Versorgungsmöglichkeiten nicht verwöhnten Merkenicher durchaus attraktiv sein könnte.

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Der S-Bahnhof in Blumenberg

Weiterhin schlugen sie vor, dass die Linie 125 während der Betriebspause der Linie 126 deren Stationen im Bereich des nördlichen Chorweilers anfahren solle – diese verkehrt in den Abendstunden nicht zwischen „Am Braunsacker“ und Chorweiler. Außerdem solle die Strecke der Linie 126 am Wochenende von Chorweiler bis nach Blumenberg verlängert werden. Unter den mittel- bis langfristigen Vorschlägen der Bezirksvertreter fanden sich Klassiker, wie die Verlängerung der Linie 12 bis Feldkassel und die Verlängerung der Linie 5 vom Butzweiler Hof über Pesch und Esch bis nach Roggendorf/Thenhoven – aber auch die Idee, die Buslinie 120 zu einer Ringlinie des Bezirks auszubauen, so dass Blumenberg, Kreuzfeld und Roggendorf/Thenhoven verbunden würden. Auch zwei neue Buslinien würden die Bezirksvertreter begrüßen – eine zwischen Bocklemünd und Weiler, sowie zwischen Pulheim-Sinnersdorf und Langel.

Korrekturen von der Linken

Nicht an der Ausarbeitung des Antrags beteiligt war die Fraktion von Klaus Roth (Die Linke) und der parteilosen Lilo Heinrich. Roth störte sich denn auch an manchen Details des Antrags, so etwa an der Idee einer Ringlinie. „Wir brauchen kurze und klare Busverbindungen zwischen den einzelnen Stadtteilen. Das ganze Gebiet mit einer Buslinie abdecken zu wollen, wird zu Verspätungen führen.“ Auch hielt Roth es für unnötig, die 126 am Wochenende nach Blumenberg zu führen: „Unter der Woche wird Blumenberg von der 120 angefahren, das kann sie auch am Wochenende tun.“ Und er machte auf eine ungenaue Formulierung des Antrags aufmerksam, die unter Umständen das Gegenteil des Gewünschten erreicht hätte: „Unter der Woche fährt die 12 bis Merkenich im Zehn-Minuten-Takt. Sollte der Antrag so umgesetzt werden, würde das eine Verschlechterung für Merkenich bedeuten.“

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Während der SPD-Fraktionsvorsitzende Inan Gökpinar bedauerte, dass Roth seine Überlegungen nicht in die Beratungen der Fraktionen eingebracht hatte, erinnerte Wolfgang Kleinjans (Grüne) daran, dass die KVB immer wieder mit Personalmangel argumentiere, sobald der Wunsch nach mehr Querverbindungen zwischen den Stadtteilen des Bezirks laut werde. Die Ringlinie sei eine Idee, dem entgegenzukommen. „Das Ziel, diese Querverbindungen zu bekommen treibt uns seit über zehn Jahren an, das werden wir nicht jetzt lösen können“, fügte der CDU-Fraktionsvorsitzende hinzu. Dennoch nahmen die Fraktionen Anregungen Roths auf und forderten nun die Linie 120 anstatt der 126 am Wochenende nach Blumenberg verkehren zu lassen, und präzisierten, dass die Linie am Wochenende im 15-Minuten-Takt fahren, unter der Woche jedoch der 10-Minuten-Takt erhalten bleiben solle. In dieser veränderten Form wurde der Antrag einstimmig angenommen.

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