Chorweiler – Es ist die sichtbarste und für viele vielleicht schmerzlichste Einschränkung: Seit der Umbau von Pariser Platz, Liverpooler Platz und Lyoner Passage begann, hat die Stadt den Liverpooler Platz gesperrt und damit auch alle 340 Parkmöglichkeiten dort.
Ersatzflächen stellt die Stadt nicht zur Verfügung. Also weichen die Autofahrer aus – unter anderem auf kostenfreie Parkbuchten am Hallenbad Chorweiler. Die kleine Fläche ist immer voll, Autos stehen auch am Rand der Zufahrtswege.
Beschilderung ignoriert
Das wiederum ärgert die Schwimmer, schließlich sind die Buchten für die Besucher des Hallenbads reserviert. Ein Schild weist ausdrücklich darauf hin. Laut der Betreiberin Köln-Bäder GmbH dürfen dort nach einer Vereinbarung mit dem Bezirk zudem Mitarbeiter des Bezirksrathauses parken.
Die Problematik durch Fremdparker besteht zwar schon seit Jahren, doch nun scheint sie sich durch den Umbau zuzuspitzen. „Wen wir morgens um sechs Uhr zum Bad fahren, finden einige von uns noch einen Platz“, sagt Monika Fichtner, die seit Jahren einer Frühschwimmergruppe angehört.
„Die Wassergymnastikgruppe, die nach uns um 7.30 Uhr kommt, findet gar nichts mehr. Darunter viele ältere Menschen, die auf ihr Auto angewiesen sind.“
Schwimmbadbesucher fordern Schranke
Im Namen der Frühschwimmer schickte sie nun einen Beschwerdebrief an Oberbürgermeisterin Henriette Reker. „Ich habe eine Eingangsbestätigung bekommen und nun warten wir ab“, sagt die 70-Jährige, die seit rund 30 Jahren das Bad besucht.
„Wir fordern eine Schranke, damit nur Nutzer dort parken können und nicht die Pendler, die dann in die S-Bahn umsteigen“, sagt Fichtner. „Die Beschilderung ignoriert jeder. Hier wird auch nicht kontrolliert. Wir kommen bei den Köln-Bädern auch gar nicht an. Alles, was wir angesprochen haben, wurde unter den Tisch gekehrt.“
„Mitarbeiter der Spätschicht haben kaum eine Chance“
Bei der Köln-Bäder GmbH kennt man die Problematik. Blockierungen durch Fremdparker gebe es seit langem und das werde offenbar durch die Baustellen massiv verstärkt, so Sprecherin Franziska Graalmann. „Wir bedauern die Situation für unsere Badegäste. Unsere Frühschwimmer haben bereits Schwierigkeiten, einen Parkplatz zu bekommen, die Mitarbeiter der Spätschicht haben kaum eine Chance.“
Das Parken am Bad sei kostenlos, was laut Graalmann die Attraktivität des Platzes für Fremd- und Dauerparker erhöht. Für das Parkhaus am Einkaufszentrum City-Center und einige Buchten auf den umliegenden Straßen ist ein Ticket nötig. „Oftmals ist hier alles zugeparkt“, so Graalmann.
Müllabfuhr und Lieferanten kämen kaum durch, die Gemeinnützigen Werkstätten hätten Probleme, Rollstuhlfahrer vor die Tür zu bringen. Doch eine Schranke, wie von Schwimmern gefordert, lohne sich aufgrund der kleinen Größe „wirtschaftlich“ nicht.
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Eine regelmäßige Kontrolle durch private Unternehmen, wie es sie beispielsweise am Kölner Hauptbahnhof gibt, funktioniere deswegen ebenfalls nicht. „Wir suchen derzeit nach Lösungen“, so Graalmann. Man sei offen für neue Ideen, „um dieses Problem mit allen Beteiligten bestmöglichst zu lösen.“ Laut Stadt gibt es auch keine Überlegungen, die Situation am Bad zu ändern oder eine Schranke einzurichten.
„Ich finde am Bezirksrathaus auch keinen Parkplatz“, sagt der Chorweiler Bezirksbürgermeister Reinhard Zöllner. Viele Bürger hätten sich bei ihm zudem über die schlechte Beschilderung der umzäunten Plätze beschwert: „Viele wissen nicht, wo sie langgehen dürfen.“ Das müsse die Stadt dringend ändern.