Coronavirus in NRWEntwarnung nach zwei Verdachtsfällen in Köln

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Kölner Uniklinik Heinekamp 231019

Die Kölner Uniklinik.

Köln – Noch gibt es in Deutschland nur Verdachtsfälle auf Infektionen mit dem Coronavirus, doch die Unruhe wächst: In Iserlohn riegelte die Polizei am Montag eine Schule ab, nachdem ein 13-Jähriger über typische Symptome geklagt hatte. Er war am 7. Januar von einer Reise nach China heimgekehrt. Nach einer Stunde gaben die Behörden Entwarnung, nachdem klar wurde, dass der Schüler sich nicht im Risikogebiet aufgehalten und keinen Kontakt zu Erkrankten gehabt hatte.

Köln: Verdachtsfälle an der Uniklinik

In Köln gab es nach Auskunft der Stadt bislang zwei Verdachtsfälle. So hat die Uniklinik nach eigenen Angaben am Wochenende einen Mann mit Erkältungssymptomen isoliert, der zuvor im chinesischen Wuhan mit öffentlichen Verkehrsmitteln zum Flughafen gefahren und nach Deutschland geflogen war. Das Ergebnis des Tests auf das Coronavirus war negativ. Auch der zweite Verdachtsfall bestätigte sich nicht.

Die NRW-Behörden bereiten sich auf den Ernstfall vor. Es müsse mit einem Import einzelner Fälle nach Deutschland und damit auch nach NRW gerechnet werden, hieß es aus dem Gesundheitsministerium in Düsseldorf. Maßgeblich sind die vom Robert-Koch-Institut (RKI) vorgegebenen Richtlinien. Patienten müssen demnach sofort in Isolierzimmern, möglichst mit Schleuse, untergebracht werden. Kontaktpersonen müssen Schutzkleidung inklusive Gesichtsmasken, Schutzbrille und Kittel tragen.

Coronavirus: Zwei Kölner Kliniken für Ernstfall gerüstet

In Köln sind insbesondere zwei Kliniken für die Aufnahme von Coronavirus-Infizierten gerüstet. Welche das sind, wollte eine Sprecherin nicht sagen. Allerdings bestätigten die Städtischen Kliniken auf Anfrage, dass sie über eine Infektionsstation verfügen, die mit ihrer technischen Ausstattung und baulichen Gegebenheit dafür konzipiert ist, hochgradig infektiöse Patienten aufzunehmen. Auch die Uniklinik hat im Umgang mit dem neuen Coronavirus ein „standardisiertes Verfahren“ unter Isolierbedingungen festgelegt und verfügt über ein Ausbruchs-Labor. Es besteht eine Pflicht zu Meldung an das Gesundheitsamt, das Landeszentrum für Gesundheit NRW und von dort aus an das RKI.

Für den Flugverkehr hat die WHO Vorschriften erlassen. Demnach gibt es in Deutschland fünf Flughäfen, die entsprechende Kernkapazitäten vorhalten müssen. Dazu zählen neben Düsseldorf Frankfurt, Berlin, München und Hamburg. Im Falle der Ankunft eines Passagierflugzeuges, das einen Verdachtsfall an Bord hat, würde die Maschine zu einem dieser Flughäfen umgeleitet. Deutschland ist ein beliebtes Reiseziel für Touristen aus China. Ganz oben auf der Beliebtheitsskala stehen bei Chinesen nach Angaben der Deutschen Zentrale für Tourismus Köln, München, Frankfurt und Berlin. (mit dpa, afp)

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