Diebstahl löst Empörung ausGrab von „Express“-Fotograf Zik auf Melaten geschändet

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Der geschändete Grabstein, die Kamera ist geklaut.

Köln  – Köln war sein Kosmos, Fotografie sein Leben, der Foto-Apparat sein treuer Freund: Jahrzehntelang war Heinz-Walter Friedriszik („Zik“,  63) als rasender „Express“-Reporter unterwegs. Generationen kannten das Kölner Original.

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Zik war der rasende Foto-Reporter von Köln, er starb Juni 2016.

Nach seinem Unfalltod im Juni 2016 sorgt ein Zwischenfall für Wut und Empörung: Ziks Grab wurde geschändet.

Um die existenzielle Bedeutung seiner geliebten „Canon“,  mit der Zik unzählige Kölner Menschen und Momente festhielt, zu verkörpern, war diese als Bronze-Modell auf seinem Grabstein fixiert worden.

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Ziks Freund ist fassunglos

Mitorganisiert hatte das Kunstwerk Max Lucas, der Ziks Freund und Vertrauter war und Chef einer Fotoagentur ist. Umso mehr war der 26-Jährige geschockt, als jetzt die Kamera vom Sockel gerissen und gestohlen worden war.

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Das bronzene Kamera-Modell und eine Rose schmückten Ziks Grabstein.

„Wie kann man nur so etwas machen?“,  fragt Lucas fassungslos. „Haben die Menschen überhaupt keinen Respekt mehr?“

Der Fotograf erstattete Strafanzeige und übergab der Polizei auch eine Krankenkassen-Karte, die der mutmaßliche Dieb auf dem Granitblock vergessen hatte: „Wohl um das Silikon abzukratzen, mit dem die Kamera festgeklebt war.“

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Ein Facebook-Post an den mutmaßlichen Metalldieb mit der Aufforderung, das Modell zurückzubringen, wurde in kurzer Zeit mehr als 1000 Mal geteilt.

„Rund 150.000 Leute haben das angeklickt. Die meisten sind sehr, sehr wütend.“

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Vor der Agentur auf der Dürener Straße: Max Lucas im berühmten Zik-Mobil, im Laden steht Ziks Vespa.

Lucas, der sich in seinem Geschäft an der Dürener Straße in Lindenthal um Ziks gigantisches Foto-Archiv kümmert, eine Homepage aufgebaut hat und Ziks berühmte silberne Vespa und den weißen Kastenwagen als durch Köln rollende Erinnerungsstücke in Schuss hält, will jetzt ein neues Bronze-Modell anfertigen lassen: „Ich habe Zik, der für mich wie ein zweiter Papa war, versprochen, dass er nie in Vergessenheit gerät. Oft kommen Leute zu mir in den Laden, um in Erinnerungen zu schwelgen und etwas über Zik zu plaudern.“

Dieser Text erschien zuerst auf express.de.

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