Eckkneipen, das sind schrullige Gaststätten mit rustikalem Look und kulinarischer Einfältigkeit – wenn man denn überhaupt etwas zu essen bekommt. Könnte man meinen.
Der erfahrene Gastronom Konstantin Delinazos probiert es in Köln-Sülz mit einem anderen, vielversprechenden Konzept.
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Köln – Wahrscheinlich gibt es nicht viele Stellen in Köln, an denen in den zurückliegenden 25 Jahren öfter ein Lokal aus der Taufe gehoben und nach kurzer Zeit wieder geschlossen wurde.
Insofern schaut die Nachbarschaft vermutlich längst skeptisch oder gebremst euphorisch, wenn am Sülzgürtel/Ecke Berrenrather Straße wieder ein Schild mit der Aufschrift „Neueröffnung“ hängt. Nach deutschem Gasthaus, kölschen Brauhaus, Miet-Kneipe und Sportbar – zuletzt „Butchers“ – ist dort allerdings jetzt jemand an den Start gegangen, dem ein anhaltender Erfolg zu wünschen wäre.
Will seine Kundschaft mit einem innovativen Konzept überzeugen: Konstantin Delinazos.
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Die Chancen dafür stehen deshalb gut, weil Konstantin Delinazos gastronomische Erfahrung mitbringt und mit seinem „Konstantin“ ein Konzept anbietet, das es in vergleichbarer Form – zumindest im Veedel – nicht gibt: In einem gepflegten und trotzdem nicht kühl wirkenden Ambiente einen Cocktail oder Wein (ab 5,50 Euro für 0,2l) trinken, dazu Kleinigkeiten – etwa einen Käseteller – essen und coole Musik in einer Lautstärke hören, bei der eine Unterhaltung noch problemlos möglich ist und regelmäßig Live-Musik erleben.
Delinazos, der seine ersten gastronomischen Erfahrungen im Restaurant seiner griechischen Eltern in Norddeutschland machte, hat den Brauhaus-Look aus dem Ecklokal verbannt und es geschafft, der rustikalen Prägung mit Hilfe neuer Möbel und vielen Pflanzen eine Form von Gemütlichkeit zu verleihen, die sehr unterschiedliche Alters- oder Zielgruppen ansprechen dürfte.
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Dank Clubsesseln, Sofas, Tischen in verschiedenen Höhen und einer Bar mit entsprechenden Hockern dürfte jeder seinen Lieblingssitz finden.
Delinazos, der künftig einmal im Monat Künstler auftreten lässt, (am 14.3. wird dies das Akustik-Duo Zwei im Sinn sein), setzt stark auf Kommunikation und hat den Fernseher daher rausgeschmissen.
Anstelle von FC-Fan-Gesängen kann man jetzt Eiswürfel klirren hören; beispielsweise im „Pink Sprizz“ mit Südtiroler Grapefruitlikör und Prosecco, seinem Cocktail-Bestseller für 5,90 Euro. Neben anderen Cocktails wie dem „Gin Basil Smash“ (8,50 Euro) möchte Delinazos seine Gäste mit ausgefallenen Tequila-Sorten auf einen neuen Geschmack bringen.
Kein TV-Fußball mehr
Der 25-Jährige war zuvor als Betriebsleiter im Siegburger Restaurant „Casbah“ tätig und hat Erfahrungen in der Kölner Club-Szene gesammelt. An eine neue Kölsch-Marke muss man sich bei ihm nicht gewöhnen, das „Konstantin“ bleibt eines der wenigen Kölner Lokale, in denen Peters-Kölsch (1,80 Euro) fließt, aber dazu gibt es – wie gesagt – keinen TV-Fußball mehr. Wer den haben möchte, könnte zum Beispiel in die ebenfalls auf der Berrenrather Straße liegende, neu eröffnete Kneipe „Et Höttche“ (Berrenrather Straße 226) gehen.
Konstantin, Wine, Drinks, Music & more, Berrenrather Straße 377, Sülz. Öffnungszeiten: täglich ab 17 Uhr, Sonntag Ruhetag
