Die Zukunft der Bahnbögen in Ehrenfeld und Eigelstein bleibt unklar, trotz Forderungen nach einer Lösung von Politik und aktueller Mieter.
Ehrenfeld und EigelsteinZukunft der Bahnbögen – Wer übernimmt Verantwortung und Kosten?

Noch keine Lösung in Sicht: Derzeit fühlt sich niemand wirklich für die Bahnbögen zuständig.
Copyright: Hans-Willi Hermans
Seit mindestens zwei Jahrzehnten ist die Zukunft der Bahnbögen ein heißes Thema in Ehrenfeld. Dabei verbessert sich das Erscheinungsbild nicht unbedingt: „Wann werden Sie als Eigentümer der Bahnbögen endlich aktiv? Bitte schauen Sie sich diesen Saustall an und beenden Sie den Zustand dort“, forderte Hans-Dieter Over die Deutsche Bahn kürzlich in einem Schreiben auf.
Als die Bögen noch in der Verantwortung des langjährigen Pächters, der Bahnbögen GmbH, waren, sei zumindest mithilfe der Polizei und des Ordnungsamtes dafür gesorgt worden, dass die Vermüllung nicht überhandnahm. Auch illegale Bewohner habe man damals nicht angetroffen.
Ehrenfeld und Eigelstein: Wie geht es weiter mit den Bahnbögen?
Tatsächlich hatte die Deutsche Bahn Ende vergangenen Jahres Erfolg mit ihrer Räumungsklage gegen die Bahnbögen GmbH. Das betont auch ein Bahnsprecher auf Anfrage des Kölner Stadt-Anzeigers. Doch leider seien die Bögen „noch nicht übergeben worden. Daher ist die DB rechtlich noch nicht wieder im Besitz der Bögen. Daher haben wir auch kein Recht, diese zu räumen.“ Derzeit laufe ein Verfahren: „Weitere Details können wir Ihnen daher momentan nicht nennen.“ Nachfragen werden nicht beantwortet.
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Es bleibt schwierig. Auch Bezirksbürgermeister Volker Spelthann (Grüne) verbucht den Prozess gegen den ehemaligen Pächter lediglich als ersten Schritt in die richtige Richtung. Endlich hätte sich die Stadtverwaltung bei der Deutschen Bahn mit Nachdruck für eine Beendigung des Trauerspiels eingesetzt und auf den Prozess gedrängt. Jahrelang hatte der frühere Pächter Anwohnern und Politikern immer wieder eine schöne neue Bogen-Welt mit schicken Läden, Restaurants und Clubs versprochen.
Mehrere Bahnhofskonferenzen mit hochmögenden Vertretern der Stadt und der Deutschen Bahn fanden statt, Zeitpläne wurden verkündet. Doch mit Ausnahme der Ansiedlung des Clubs Bahnhof Ehrenfeld, der seit Jahren drei der Bahnbögen erfolgreich bespielt, ist in Ehrenfeld nicht viel passiert. Ein Schmuddelgelände mit Bauzaun entlang der Bartholomäus-Schink-Straße begrüßt seit Jahren Reisende am Ehrenfelder Bahnhof.
„Jetzt hoffen wir natürlich, dass uns die Bahn ein Konzept zur Zukunft der Bahnbögen vorlegt oder zumindest einen Plan, wie es weitergehen könnte“, sagt Spelthann, der auch auf eine mögliche Beteiligung der Stadt hofft. Denn eine Sanierung der Bögen ist aufwendig und kostspielig, weil das Innere der Bögen feucht ist aufgrund von Fehlern bei der Trassenverbreiterung Anfang des Jahrtausends. Und die Deutsche Bahn hat momentan bekanntlich genug andere Sorgen. Die Stadt aber auch.
Vor große Probleme stellt das nicht zuletzt die aktuellen Mieter der Bahnbögen – auch die am Eigelstein. Viele sind verunsichert, weil sie nicht recht wissen, an wen sie ihre Miete überweisen sollen. Und ob ihre Verträge von der Bahn verlängert werden, wenn die erst einmal wieder das sagen hat, ist längst nicht sicher. Sie sind ja nur Untermieter, mit der Zeitung möchten sie nicht reden.