„Schild ist Murks“Piusstraßen-Anwohner drängen weiter auf Verkehrsverbesserungen

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Schon vor der Kreuzung mit der Inneren Kanalstraße werden aus der Innenstadt kommende Fahrer an der Venloer Straße auf alternative Routen aufmerksam gemacht.

Schon vor der Kreuzung mit der Inneren Kanalstraße werden aus der Innenstadt kommende Fahrer an der Venloer Straße auf alternative Routen aufmerksam gemacht.

Um den Schleichverkehr auf der Piusstraße zu unterbinden, wurde ein „Anlieger frei“-Schild aufgestellt. Ob das hilft, ist unklar: Die Piusstraße ist derzeit Sackgasse.

Zum Thema Piusstraße fand Jürgen Brock-Mildenberger auf der Sitzung der Ehrenfelder Bezirksvertreter klare Worte: „Das ‚Anlieger frei‘-Schild ist Murks. Wer kann schon überprüfen, ob jemand wirklich Anlieger ist oder nicht?“, kommentierte das Mitglied der SPD-Fraktion die aktuellen Maßnahmen der Verwaltung zur Unterbindung des Schleichverkehrs. Da brauche ein Pkw-Fahrer doch nur anzugeben, er werde einen Bekannten in der Straße besuchen – und schon sei das Schild unwirksam.

Autofahrer biegen in die Piusstraße ein, um zur Vogelsanger Straße zu kommen

Nachdem die Venloer Straße Ende Oktober zwischen Piusstraße und Ehrenfeldgürtel zur Einbahnstraße mit Fahrtrichtung Innenstadt umgewidmet wurde, biegen viele Kraftfahrer in die Piusstraße ein, um zur Vogelsanger Straße zu gelangen. Dort herrscht weiter Zweirichtungsverkehr. Für die Anwohner der engen Piusstraße ist das eine große Belastung, seit Monaten verlangen sie intensiv Nachbesserungen am Verkehrsversuch Venloer Straße.

Dass die von der Verwaltung Ende April verhängte Sperrung der Piusstraße für den motorisierten Verkehr mit der Ergänzung „Anlieger frei“ wirklich das geeignete Mittel ist, „dem Mehrverkehr in der Piusstraße wirkungsvoll zu begegnen“, wie es in einer Mitteilung heißt, bezweifelt nicht nur die SPD. Derzeit sind die Effekte der neuen Regelung allerdings kaum zu überprüfen, weil die Piusstraße am selben Tag, an dem die Verwaltung das Schild aufhängte, wegen Arbeiten der Rheinenergie vorübergehend zur Sackgasse wurde. Mindestens bis Mitte Juni.

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Piusstraße: SPD und CDU wollen Einbahnstraßenrichtung ändern

Die Sozialdemokraten jedenfalls halten an ihrer Forderung fest, die Einbahnstraßenrichtung in der Piusstraße zu ändern. Künftig wäre dann nur noch die Einfahrt von der Vogelsanger Straße aus erlaubt, für Anwohner, Anlieger und alle anderen. Klare Verhältnisse also. Die CDU-Fraktion sieht das genauso, ihr Antrag geht allerdings weiter.

Die CDU schlägt vor, zusätzlich die Einbahnstraßenregelung über die Kreuzung Piusstraße/Franz-Geuer-Straße hinaus in Richtung Innenstadt so weit zu verlängern, dass die Kreuzung innerhalb der Einbahnstraßenzone liegt. Möglichst in Höhe der Hausnummer Venloer Straße 181, des Discounters also, sollte zudem ein „sehr kleiner Kreisverkehr“ angelegt werden, um dem Kraftverkehr eine Wendemöglichkeit zu bieten: „Sonst bilden sich Staus vor der Einfahrt in die Piusstraße“, sagte Christdemokratin Jutta Kaiser.

Eingang zur Zentralmoschee soll problemlos erreichbar bleiben

Eine Verlängerung der Einbahnstraßenregelung bis zur Inneren Kanalstraße kommt für die Politiker nicht infrage. Sowohl die Eingänge zur Zentralmoschee als auch zur Bezirkssportanlage an der Fuchsstraße sowie der Discounter an der Venloer Straße sollen problemlos erreichbar bleiben. Schließlich stimmte die Bezirksvertretung einstimmig der Formulierung zu, dass der CDU-Vorschlag „durch die Verwaltung geprüft und bewertet“ werden soll.

Das Amt für nachhaltige Mobilitätsentwicklung hatte ohnehin mitgeteilt, es seien bereits Verkehrssimulationen zu einer möglichen Drehung der Einbahnstraßenrichtung in der Piusstraße und ihre Auswirkungen auf den Verkehr in den umliegenden Straßen durchgeführt worden. Die Bewertung der Ergebnisse wird den Bezirksvertretern möglicherweise schon auf der Juni-Sitzung vorliegen.

Die Verwaltung kündigte auch an, dass sie den aus der Innenstadt kommenden Verkehr verstärkt durch entsprechende Schilder auf konfliktfreie Routen aus der Stadt heraus hinweisen werde, über Weinsbergstraße, Vogelsanger Straße oder Subbelrather Straße etwa.

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