Törtchen als KunstwerkeCafé Royal Cupcakes macht in Ehrenfeld neu auf

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Kirstin Mohrin stellt in ihrem Café Royal Cupcake kleine Kunstwerke her.

Kirstin Mohrin stellt in ihrem Café Royal Cupcake kleine Kunstwerke her.

Köln-Ehrenfeld – Es ist inzwischen nichts Ungewöhnliches mehr, dass Unternehmen den „Mitarbeiter des Monats“ küren und ein Foto aufhängen. Allerdings dürfte es in ganz Köln keine „Mitarbeiterin“ geben, die nur annähernd einen solchen Bekanntheitsgrad hat, wie die Frau, die in einem verzierten weißen Rahmen über der Theke eines Cafés auf der Venloer Straße hängt. Die Dame ist keine Geringere als die Duchess of Cornwall, auch bekannt als ehemalige Camilla Parker Bowles.

Selbstverständlich hat Her Royal Highness nicht höchstselbst in Ehrenfeld Teig gerührt, obwohl der dafür vorgesehene Raum laut Türschild „Backimham Palace“ heißt. Aber man kann wohl unterstellen, dass keine andere Gastronomin dieser Stadt eine größere Nähe zum englischen Königshaus demonstriert als Kirstin Mohrin die erste Deutsche, die hierzulande ein speziell auf Cupcakes zugeschnittenes Café eröffnet hat. Nach zehn Jahren Innenstadt-Lage an der Alten Wallgasse hatte die 39-Jährige Lust auf einen Standort-Wechsel und ist kurz vor Weihnachten samt Mobiliar nach Ehrenfeld gezogen. Mit im Umzugswagen natürlich auch ein lebensgroßer Aufsteller der Queen, die nun mit Jackenkleid und Hut – beides in Bleu – vor der pinkfarbenen Wand steht.

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Damit erübrigt sich eigentlich der Hinweis, dass „Royal Cupcakes“ eher ein Mädels-Treffpunkt ist. „80 Prozent der Gäste sind Damen.“ Bei den verbleibenden 20 Prozent handele es sich um Herren, „die auch schon mal gezwungen werden müssen“, stellt Mohrin lachend fest. Die ehemalige Journalistin, die vor zwölf Jahren durch einen Besuch bei ihrer damals in Schottland studierenden Schwester auf dieses spezielle Gebäck gestoßen ist, könnte sich inzwischen längst „Bildhauerin“ nennen; sofern diese Bezeichnung im Zusammenhang mit dem Werkstoff Marzipan zulässig ist. Obwohl der Cupcake, „die adelige Verwandte vom Muffin“, wie es Mohrin umschreibt, auf jeden Fall verziert werden möchte – und dafür nicht bunt oder glitzernd genug sein kann – hat die Café-Betreiberin inzwischen auch eine „Männerkollektion“ entworfen, bei der sie sicher sein kann, dass selbst starke Kerle schwach werden. Der „King of Pop“ mit flüssigem Schokoladenkern und weißer Schokoladencreme etwa, das Krümelmonster mit Cookies und Cream oder der Charly Brown mit echter Erdnussbutter und Nuss-Karamell-Füllung.

Gewiss spricht auch nichts dagegen, dass Herren sich für Marilyn Monroe begeistern, bestehend unter anderem aus einer Mangocreme. Erkennungszeichen sind der glitzernde Kussmund und der Schönheitsfleck. Bei Carla Bruni scheiden sind indes die Geister, was laut Mohrin an der Lavendelcreme liegt. „50 Prozent denken da an Mottenkugeln oder die tote Oma, die andere Hälfte fährt total drauf ab. Die einzelnen Cakes, die man sich übrigens auch nach eigenen Wünschen anfertigen lassen kann, kosten zwischen 2,80 und 3,50 Euro. Es gibt neuerdings auch gluten- und laktosefreie Cupcakes. Da aber in einen richtigen Kuchen nach Mohrins Auffassung „unbedingt Butter und Eier gehören“, werde sie die vegane Variante nie anbieten.

Royal Cupcakes, Venloer Straße 425b in 50825 Köln. Telefon: 0221/27260877Öffnungszeiten: Dienstag bis Samstag 11 bis 19 Uhr und Sonntag 11 bis 18 Uhr.

www.royalcupcakes.de

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