Empörung bei CDU und GrünenPeter Hofmann muss den KVB-Vorstand wohl 2019 verlassen

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Peter Hofmann

KVB-Vorstand Peter Hofmann

Köln – Die neue Chefin der Kölner Verkehrs-Betriebe, Stefanie Haaks, hat ihren Job noch nicht einmal angetreten, da muss sich das Unternehmen erneut auf Personalsuche begeben. Der Aufsichtsrat lehnte es in einer Sondersitzung am Freitag ab, den Vertrag mit dem KVB-Vorstand Peter Hofmann um weitere fünf Jahre zu verlängern. Der den Grünen nahestehende Diplom-Ökonom muss die Verkehrs-Betriebe am 31. August 2019 aller Voraussicht nach verlassen – und das, obwohl die Mehrheit des Stadtrates eine Weiterbeschäftigung des Managers befürwortet. Im Aufsichtsrat sprachen sich die Vertreter der SPD, der Linken und der Arbeitnehmer jedoch gegen eine weitere Zusammenarbeit mit Hofmann aus.

Im schwarz-grünen Ratsbündnis sorgt der Vorgang für Empörung, ebenso bei der FDP. „Die SPD hat offenbar vor, die Personalpolitik bei den städtischen Unternehmen gemeinsam mit den Arbeitnehmervertretern zu bestimmen“, sagte FDP-Fraktionsvorsitzender Ralph Sterck.

Steuerung der Personalentscheidungen

Die Aufsichtsräte großer Tochtergesellschaften wie die KVB, die Rhein-Energie und die Hafengesellschaft sind zu gleichen Teilen mit Vertretern des Eigentümers Stadt Köln sowie der Belegschaft besetzt. Wenn sich die SPD mit den Arbeitnehmervertretern abstimmt, kann sie – obwohl im Rat in der Minderheit – Personalentscheidungen steuern. Hofmann wurde 2009 in den KVB-Vorstand berufen.

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Sein Aufgabengebiet umfasst unter anderem das Finanz- und Rechnungswesen sowie das Controlling. Aufsichtsratsvorsitzender Wilfried Kuckelkorn (SPD) sagte auf Anfrage des „Kölner Stadt-Anzeiger“, das Gremium habe „die Wiederbestellung des KVB-Finanzvorstands Peter Hofmann beraten, aber noch keine endgültige Entscheidung getroffen“.

Verlängerung des Vertrags unwahrscheinlich

Laut Mitbestimmungsgesetz muss nun der Personalausschuss des Aufsichtsrates einen Beschluss vorbereiten. Der Ausschuss besteht aus vier Mitgliedern, von denen die SPD und die Arbeitnehmervertreter drei stellen. Angesichts der Ausgangslage spricht wenig dafür, dass der Vertrag mit Hofmann doch noch verlängert wird.

KVB-Vorstandsvorsitzender Jürgen Fenske (SPD) geht Ende des Jahres in den Ruhestand. Seine Nachfolgerin Stefanie Haaks, die ebenfalls ein SPD-Parteibuch hat, wird ihr Büro an der Scheidtweilerstraße am 1. März 2019 beziehen.  

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