Enge VerbundenheitKölner Kardinal Woelki hielt Trauerrede für Pfarrer O.

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Kardinal Rainer Maria Woelki, Erzbischof von Köln. 

Düsseldorf – Der Kölner Kardinal Rainer Woelki war mit dem Düsseldorfer Priester Johannes O., dem schwerer sexueller Missbrauch eines Kindergartenkindes vorgeworfen wurde, offenbar eng verbunden. Woelki steht in der Kritik, weil er den Fall, von dem er bereits 2011 erfuhr, nicht nach Rom gemeldet hatte.

Woelki besuchte O., den er 1983 als Theologiestudent kennengelernt hatte, regelmäßig in seinem Pfarrhaus im Düsseldorfer Osten, später dann in seinem Alterssitz im Seelsorgebereich Flehe-Hamm-Volmerswerth.

Nachdem Johannes O. am 27. Oktober 2017 im Alter von 88 Jahren gestorben war, zelebrierte Woelki, der 2012 ins Kardinalskollegium aufgenommen und 2014 zum Erzbischof von Köln ernannt worden war, den Trauergottesdienst und hielt eine Predigt, in der er den verstorbenen Priester in den höchsten Tönen lobte, wie ein Teilnehmer der Beisetzung berichtete.

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Tatsächlich war O. in seiner Gemeinde als volkstümlicher Priester sehr beliebt, was der Kardinal auch herausstrich. O. soll Ende der 1970er Jahre ein Kindergartenkind schwer sexuell misshandelt haben. Das Erzbistum zahlte 2011 dem mutmaßlichen Opfer 15.000 Euro – eine für einen solchen Fall vergleichsweise hohe Summe.

Woelkis Vorgänger Joachim Kardinal Meisner meldete den Fall aber nicht dem Vatikan. Das unterließ auch Woelki, als ihm 2015 die Akte als Erzbischof erneut vorgelegt wurde. Kirchenrechtler werten dies als Verletzung päpstlicher Normen. Inzwischen hat der Kardinal Papst Franziskus gebeten, „die gegen mich erhobenen kirchenrechtlichen Vorwürfe zu klären“.

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