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Erhebliche AuswirkungenKölner Uferpromenade wird jahrelang zur Großbaustelle

Lesezeit 3 Minuten
Eine zentrale Stelle am Kölner Rheinufer wird in den kommenden Jahren umgebaut.

Eine zentrale Stelle am Kölner Rheinufer wird in den kommenden Jahren umgebaut.

  • Das bei Touristen und Kölnern sehr beliebte Rheinufer in der Kölner Altstadt wird mehrere Jahre lang zur Großbaustelle.
  • Die Sanierung hat erhebliche Folgen für die vielen Fußgänger und Radfahrer.
  • Ein Überblick über die Maßnahmen – und die Gründe dafür.

Köln – Erst wird der unbefestigte Teil der Uferpromenade südlich der Deutzer Brücke wird mit Basaltplatten aufgewertet, danach soll der nördliche Abschnitt bis zum Fischmarkt komplett erneuert werden: Von 2020 an wird das Rheinufer in der Altstadt zur Baustelle – und mindestens zweieinhalb Jahre lang in diesem Zustand bleiben.

Die Hoffnung der Stadtverwaltung, die marode Betonplatte beiderseits des Pegels sanieren zu können, hat sich nicht erfüllt. Das über die über die Uferkante ragende Bauwerk, eine sogenannte Kragplatte, müsse abgebrochen und durch einen Neubau ersetzt werden, teilte das Presseamt am Freitag mit. Die Kosten einschließlich der Planung betragen einer Schätzung der Stadtverwaltung zufolge rund elf Millionen Euro.

Die neue Betonplatte soll wie die bestehende auf einer Länge von 235 Metern etwa fünf Meter über die Uferwand hinausragen. Sofern der Stadtrat dem Vorhaben vor der Sommerpause zustimmt, könnten die Arbeiten im Sommer 2021 beginnen. Fußgänger und Fahrradfahrer müssen sich auf Einschränkungen einstellen. Da die Promenade auf Länge der Baustelle vollständig gesperrt werde, soll der Geh- und Radweg zwischen dem Fischmarkt und der Deutzer Brücke westlich des Rheingartens erfolgen. Die Verwaltung will prüfen, ob weitere Ausweichrouten in Frage kommen. Dabei seien die Auswirkungen auf die Außengastronomie in der Altstadt zu berücksichtigen, heißt es in der Mitteilung des Presseamtes.

Alles zum Thema Deutzer Brücke

Was mit den beiden Schiffsanlegern geschehen soll, werde im Verlauf der weiteren Planung mit der KD abgestimmt. Die beiden kioskartigen Gebäude der Reederei werden ebenfalls abgebrochen – und möglicherweise für immer verschwinden. „Die Genehmigungsfähigkeit eines Neubaus in diesem Bereich wird geprüft und ist nicht Gegenstand dieser Planung“, so das Presseamt.

Der Pegelturm sei von den Arbeiten nicht betroffen. Denn der 1951 an der selben Stelle wie sein im Krieg zerstörter Vorgänger errichtete Rundbau steht auf einem eigenem Fundament. Die Betonplatte stammt aus den 1960er Jahren. Sie diente dazu, neben der damals noch oberirdisch verlaufenden Rheinuferstraße mehr Platz für Fußgänger zuschaffen. Die Rasenfläche des Rheingartens, ein beliebter Aufenthaltsort für Kölner ebenso wie für Touristen, soll den Bauunternehmen als Lagerplatz dienen. „Die Bäume werden geschützt“, kündigt die Verwaltung ausdrücklich an.

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Der Neubau der Platte sei nötig, da der den Beton verstärkende Stahl „nach heutigen Erkenntnissen“ zur Korrosion neige. Untersuchungen hätten ergeben, dass eine Instandsetzung nur mit großem Aufwand und hohem finanziellen Risiko möglich sei. Aus Sicherheitsgründen dürfen auf dem Betonbauwerk keine schwereren Lastwagen mehr fahren. Da der Pflasterbelag abgenutzt und rutschig war, ließ die Verwaltung im Spätsommer 2018 als Übergangslösung eine drei Zentimeter dicke Asphaltschicht auftragen.

Die Verwaltung will die neue Promenade mit Basaltplatten pflastern. Der gleiche Belag ist für den südlichen Abschnitt zwischen der Deutzer Brücke und dem Malakoffturm vorgesehen. Dort sollen die Arbeiten im ersten Quartal des kommenden Jahres beginnen. Die Kosten einschließlich der Erneuerung des Metallgeländers beziffert die Verwaltung mit rund 4,5 Millionen Euro. Hinzu kommen später die Ausgaben für die Sanierung der Kaimauer unter der Betonplatte. Deren Höhe hat das Amt für Brücken, Tunnel und Stadtbahnbau allerdings noch nicht ermittelt.

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