In Köln demonstrieren heute Menschen gegen Polizeigewalt und Rassismus. Zwischen Ebertplatz und Aachener Weiher kommt es zu Sperrungen.
#justiceforlorenzDemo gegen Polizeigewalt und Rassismus zieht über Kölner Ringe zum Aachener Weiher

Die Veranstaltenden rechnen mit rund 1000 Teilnehmenden bei der Demo heute in Köln. (Arvchivbild)
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Nachdem ein Polizist den 21-jährigen Lorenz A. erschossen hat, demonstrieren am Samstag, dem 3. Mai, Kölnerinnen und Kölner gegen Polizeigewalt und für Aufklärung der Tat. Die Veranstalterinnen und Veranstalter, der „Sonnenblumen Community Development Group e.V.“, schreiben auf Instagram: „Racial Profiling, systemische Gewalt und das anhaltende Ausbleiben von Gerechtigkeit müssen sichtbar gemacht und bekämpft werden.“
Geplant ist eine Demo mit Kundgebungen und einem Aufzug, der vom Ebertplatz über die Ringe und die Aachener Straße bis zum Aachener Weiher ziehen soll. Laut Polizei sind 1000 Teilnehmende angemeldet. Es sei aber „sehr schwer zu sagen, was da jetzt heute passiert“, sagte ein Polizeisprecher in Bezug auf die Teilnehmendenzahl. Bei einer vergleichbaren Veranstaltung im April seien 100 Menschen angemeldet gewesen, die Polizei zählte am Ende aber rund 400.
Trotzdem rechne man mit einem „störungsfreien Verlauf“, so die Polizei. Es sei deswegen auch keine Hundertschaft im Einsatz.
Kundgebung auf dem Ebertplatz: Demo von 14 bis 18 Uhr geplant
Die Demo startet mit einer Begrüßung und einigen Reden ab 14 Uhr auf dem Ebertplatz. Gegen 15.15 soll der Aufzug dann auf den Ringen starten, bis er gegen 17 Uhr am Hiroshima-Nagasaki-Park ankommt. Die Polizei weist auf Verkehrsbehinderungen auf der Strecke in der Zeit hin. Der Streckenabschnitt wird aber „rollierend“ gesperrt, also immer da, wo der Zug gerade entlang läuft. Die Dauer der Einschränkungen ist also abhängig von der Teilnehmendenzahl.
Am Aachener Weiher folgen laut Programm der Veranstaltenden dann noch weitere Redebeiträge, bis gegen 18 Uhr Musik zum Ausklang geplant ist.
Polizeigewalt und Rassismus: Veranstaltende sehen zusammenhang zu weiteren Fällen
Lorenz A. starb am Ostersonntag in Oldenburg in einer Fußgängerzone, nachdem ein Polizist von hinten auf ihn geschossen hatte. Das Obduktionsergebnis zeigte Schussverletzungen an der Hüfte, am Oberkörper und am Kopf. Der 27 Jahre alte Polizist wurde inzwischen vom Dienst suspendiert und Ermittlungen gegen ihn wegen Totschlags laufen.
Unter „#justiceforlorenz“ – so auch der Titel der Demo – äußern inzwischen viele Menschen insbesondere auf Social Media die Meinung, dass Lorenz starb, weil er schwarz war und die Schüsse rassistisch motiviert waren. Tausende Menschen demonstrierten bereits nach seinem Tod in Oldenburg. Die Veranstalterinnen und Veranstalter erinnern in diesem Zusammenhang unter anderem an Oury Jalloh und Mouhamed Dramé – zwei schwarze Männer, die in Polizeigewahrsam bzw. durch Polizeigewalt starben.