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Kölner KneipenkarnevalErfinder Manek steigt aus – letztes „Jeck im Sunnesching“ im Haus Unkelbach

3 min
04.08.2020  Köln  Reportage die Coronakrise bei den kleinen Gastronomen  Bier Esel Breite Straße Inhaber Alexander Manek

Foto: Csaba Peter Rakoczy

Alexander Manek, Inhaber des Haus Unkelbach, lässt „Jeck im Sunnesching“ ein letztes Mal bei sich stattfinden. (Archivbild)

Vor 20 Jahren hatte Alexander Manek die Idee zu „Jeck im Sunnesching“. Nach der diesjährigen Ausgabe wird sich der Erfinder zurückziehen.

Die Idee zu „Jeck im Sunnesching“ entstand vor rund 20 Jahren. Der Gastronom Alexander Manek habe sich angesichts frierender Jecken vor seinem Lokal Haus Unkelbach gefragt, warum Karneval nicht auch im Sommer stattfinden könne.

Unter dem Motto „Fiere ohne ze friere“ startete die erste Veranstaltung im Biergarten des Lokals mit einem Planschbecken, Dekoration und kölscher Musik. Aus den anfänglich rund 200 kostümierten Jecken wurden über die Jahre stetig mehr.

Letzte Ausgabe im „Haus Unkelbach“ am 6. September

Der Name „Jeck im Sunnesching“ entstand, nachdem es Unstimmigkeiten mit dem Festkomitee Kölner Karneval über die Bezeichnung als „Sommer-Karneval“ gab. Seit 2015 hat sich die Idee zu einem großen Festival entwickelt, das in mehreren Städten stattfindet. Am 6. September 2025 ist eine Ausgabe in Bonn geplant.

Parallel zu den großen Festivals organisierte Manek weiterhin eine eigene Veranstaltung in seinem Biergarten in Sülz. In diesem Jahr findet diese von 13 bis 22 Uhr statt, mit Auftritten von Cat Ballou, Klüngelköpp, Big Maggas, Rabaue und Eldorado. Laut Veranstalter gibt es für die 500 Plätze noch wenige Restkarten.

Nach 20 Jahren wird die Brauhaus-Ausgabe von „Jeck im Sunnesching“ in diesem Jahr jedoch zum letzten Mal stattfinden. „Wir ziehen einen Schlussstrich“, sagte Manek gegenüber Express.de. „Wir steigen bewusst aus – mit einem Lächeln im Herzen für all das, was war. Das war super geil, wir haben da was Tolles aufgebaut, aber nun ist es auch gut.“

Während das „Jeck im Sunnesching“-Format in weiteren Städten etabliert wird, zieht sich der Schöpfer des Events aus der Organisation der Party am Unkelbach zurück. Als Gründe nennt er den hohen organisatorischen Aufwand, die zahlreichen erforderlichen Genehmigungen und Probleme mit der Lautstärke.

Zwei Gegenveranstaltungen am selben Tag sorgen für Konkurrenz

Ein entscheidender Punkt sei die Terminkollision im kommenden Jahr. Für den 5. September 2026, dem geplanten Datum für die nächste Ausgabe, seien mit „Jeck am See“ am Otto-Maigler-See in Hürth und der Kölschen Nacht im Hürther Stadion zwei große Konkurrenzveranstaltungen angesetzt. „Zwei Gegenveranstaltungen, die nicht einmal zehn Kilometer Luftlinie entfernt sind. Das ist einfach alles zu viel geworden“, so Manek.

Die Planung von Veranstaltungen sei heutzutage generell schwieriger. „Die Gäste wollen sich auch nicht mehr so frühzeitig festlegen, kaufen die Tickets kurzfristiger. Das wiederum ist für uns als Veranstalter eine echte Herausforderung“, erklärte der Gastronom. „Daher ziehen wir uns zurück. Manchmal muss man auch mal einen Schritt zurückgehen, um sich neu zu sortieren.“

Der Fokus des „Haus Unkelbach“ soll sich nun wieder stärker auf die klassischen Sessions-Veranstaltungen richten. Für die Feier am 11.11. wurde der Eintrittspreis auf 35 Euro reduziert. Die Karten für Weiberfastnacht kosten 111 Euro, wobei ein Frühbucherangebot für 99 Euro verfügbar ist. (red)