„Erhebliche Konflikte“ADFC sieht in E-Scootern ein Riesenproblem für Köln

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Die E-Roller kommen.

Die E-Roller kommen.

Köln – Der Allgemeine Deutsche Fahrradclub (ADFC) begrüßt die erwartete Straßenzulassung von E-Tretrollern als Chance zu Verringerung von Staus und schlechter Luft. „In Metropolen wie Köln wird das aber zu erheblichen Konflikten führen“, sagte Thomas Semmelmann, NRW-Vorsitzender des ADFC am Dienstag in Düsseldorf.

Die Pläne von Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) sehen vor, dass die langsamen E-Scooter bis zwölf Kilometer pro Stunde auf dem Gehweg, die schnelleren bis Tempo 20 auf dem Radweg und – wo nicht vorhanden – auf der Straße fahren müssen. Er glaube zwar nicht, dass sich durch Umstieg auf E-Scooter die Mobilitätsprobleme in den Innenstädten lösen lassen, „aber wenn der Bundesverkehrsminister das so sieht, beanspruchen wir die Straße für uns. Wo es zwei Spuren gibt, muss eine vom Autoverkehr für Zweiräder abgetrennt werden – und zwar mit Pollern“.

Konflikte vorhersehbar

Die Verleiher stünden wie in anderen europäischen Metropolen längst in den Startlöchern. „Auf den Gehwegen sind Konflikte und Zusammenstöße mit Fußgängern vorprogrammiert“, sagt Semmelmann. „Und wer mit Tempo 20 und den relativ kleinen Reifen auf den schmalen Radwegen mit den teilweise losen Steinen unterwegs ist, wird das noch zu spüren bekommen.“

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Jedes Angebot, das Auto mal stehenzulassen, „ist natürlich gut, aber das hier ist einfach schlecht durchdacht.“ Wenn man es mit der Verkehrswende ernst nehme, müsse man sich von der autogerechten Innenstadt verabschieden und der neuen Zweiradmobilität auch ausreichend Platz einräumen. Nur dann vertrügen sich auch E-Scooter, Pedelecs und Fahrräder auf gemeinsamen Wegen. „Der Druck ist offenbar noch nicht groß genug. Paris, London und New York haben vorgemacht, wie das geht.“

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