Blindgänger in Köln-NeuehrenfeldAnwohner verzögerten Entschärfung
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Marcel Biewald (l.) und Michael Hilgers vom Kampfmittelbeseitigungsdienst der Bezirksregierung Düsseldorf mit dem Blindgänger.
Copyright: Stadt Köln
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Köln-Neuehrenfeld – Bei Bauarbeiten ist am Freitagmittag in Köln-Neuehrenfeld im Bereich Methweg ein Bombenblindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden worden. Am Abend wurde er nach Angaben der Stadt durch den Kampfmittelbeseitigungsdienst entschärft. Der Blindgänger wird zur Stunde abtransportiert. Sämtliche Sperrungen werden schrittweise aufgehoben. Es handelt sich laut Stadt um eine amerikanische Fünf-Zentner-Bombe mit zwei Aufschlagzündern.
Der Gefahrenbereich wurde vom KBD mit einem Radius von 300 Metern festgelegt. Von der Evakuierung waren rund 1300 Personen betroffen. Anwohner können wieder in ihre Häuser und Wohnungen zurückkehren. Kranke oder gehbehinderte Personen und Corona-Infizierte werden mit Krankentransporten zurück nach Hause gebracht. Alle öffentlichen Verkehrsmittel können wieder ohne Einschränkungen fahren.
Drei Verfahren wegen Ordnungswidrigkeiten eingeleitet
In der Anlaufstelle für Evakuierte im Albertus-Magnus-Gymnasium hielten sich rund 85 Personen auf. Insgesamt mussten elf kranke oder gehbehinderte Personen sowie fünf Corona-Infizierte und -Kontaktpersonen mit Rettungswagen aus dem Evakuierungsbereich und nach der Entschärfung wieder zurückgebracht werden. Gegen drei Personen werden Ordnungswidrigkeiten-Verfahren eingeleitet, weil sie die Freigabe zur Entschärfung durch offenbar vorsätzliches Wiederbetreten des Evakuierungsbereiches verzögert haben, wie die Stadt weiter mitteilte. Ihnen drohe ein Bußgeld von bis zu 1.000 Euro.
In einer Baugrube am Methweg in Neuehrenfeld wurde eine Bombe bei Bauarbeiten gefunden.
Copyright: Max Grönert
Es kann im gesamten Bereich noch wegen der schrittweisen Aufhebung der Straßensperrungen zu Verkehrsbehinderungen kommen.
Folgende Straßen wurden gesperrt:
die Liebigstraße zwischen Hans-Wild-Straße und Geldernstraße
die Hornstraße zwischen Liebigstraße und Lämmerstraße
die Osterather Straße zwischen Julio-Goslar-Straße und Lämmerstraße
die Wöhlerstraße ist in Fahrtrichtung Methweg ab Hausnummer 26
Das Ordnungsamt der Stadt Köln war mit rund 65 Kräften im Einsatz, die Feuerwehr mit sechs Kräften, die Polizei mit sieben Kräften. Die Hilfsorganisationen haben die Evakuierung mit 22 Kräften unterstützt.
A57 und S-Bahn-Station Köln-Nippes nicht betroffen
Der Güter- und Bahnverkehr auf dem Streckennetz der Deutschen Bahn sowie der Luftraum werden kurzfristig für den Entschärfungszeitraum unterbrochen beziehungsweise gesperrt. Der gesamte Bereich sollte aufgrund der zu erwartenden Straßensperrungen großräumig umfahren werden. Die A57 und auch die S-Bahn-Station Köln-Nippes sind nicht von der Sperrung betroffen. (red)