Dinos, Drachen, InsektenChina-Lights-Festival zurück im Kölner Zoo – 10.000 LED-Leuchten werden verbaut

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An einem Weg auf dem Hinterhof des Kölner Zoos türmen sich Einzelteile der Lichtskulpturen, darunter ein Dinosaurierkopf, Insekten und Pflanzen.

Noch türmen sich die Einzelteile der Lichtskulpturen im Kölner Zoo.

Ein Winter-Highlight kehrt im Dezember in den Kölner Zoo zurück: das China-Lights-Festival. Noch ist das chinesische Team mit dem Aufbau beschäftigt.

Noch ist es meist grau und ungemütlich in Köln. Doch hinter den Kulissen des Zoos entsteht derzeit eine Ausstellung, die reichlich Farbe und Licht in die triste Winter-Landschaft bringen wird. Ab dem 15. Dezember findet das viel beachtete China-Lights-Festival zum vierten Mal statt.

Bereits in den Jahren von 2017 bis 2019 lockte die abendliche Zusatzveranstaltung insgesamt mehr als 250.000 Besucher den Zoo. Danach pausierte das Festival wegen der Pandemie. Die internationalen Warenströme standen still, so auch die aufwendige Anlieferung der Lichtskulpturen. Denn die Exponate – alles Unikate, die für jede Ausstellung einzeln angefertigt werden – kommen auch auf dem Seeweg.

Ein Haufen voller Exponate des China-Lights-Festivals im Kölner Zoo. Darunter Insektenflügel, eine Wespe, Schmetterlingsflügel und Blumen.

Fabelwesen, Insekten, Dinosaurier, Dschungelbewohner – das China-Lights-Festival gliedert sich in unterschiedliche Themenwelten.

Mit dem Winterspecial „Christmas Garden“ engagierte der Zoo für die Corona-Zeit deshalb einen nationalen Veranstalter. Doch nun sind die Lichtkünstler aus der chinesischen Provinz Sichuan wieder zurück. 25 Mitarbeitende der weltweit tourenden Crew reisten bereits im November an, um den Zoo bis zum Festivalstart in eine Illuminationslandschaft zu verwandeln. Sie wohnen auf dem Zoogelände – kurze Wege für die Aufbauarbeiten.

China-Lights-Festival startet am 15. Dezember ab 17.30 Uhr

Und die laufen bereits auf Hochtouren. Mitte des Monats lieferte eine Speditionsfirma den letzten voll bepackten Container im Zoo ab. 27 waren es insgesamt. Sie kamen mit dem Schiff aus China und über den Rotterdamer Hafen bis nach Köln. Gefüllt waren die Boxen mit in Folie eingewickelten Stahlgestellen, Lampen und feinen Nylonüberzügen, aus denen die bunte Lichterwelt in Handarbeit erschaffen wird.

Das Team ist dafür täglich am Werkeln. Zehn Mann und einen Gabelstapler braucht es allein, um einen riesigen Drachenschwanz aus dem Inneren des Lastwagens zu hieven. Wer in den letzten Tagen am Zoo vorbeigekommen ist, konnte schon einen Blick auf das inzwischen zusammengebaute 40 Meter lange und sechs Meter hohe Fabelwesen werfen, das auf der Wiese vor dem Zoo steht. Der Buckeldrache liefert einen Vorgeschmack auf das, was ab Mitte Dezember drinnen zu sehen sein wird. Doch bis zum Veranstaltungsstart ist noch einiges zu tun: auspacken zum Beispiel.

Fünf Mitarbeiter tragen ein blau verpacktes Exponat über den Hinterhof des Zoos.

Jedes Teil der Ausstellung wird von insgesamt 25 Mitarbeitenden des China-Lights-Teams ausgeladen, ausgepackt, verstaut, zurechtgemacht und schließlich angeschlossen.

Mitarbeiter schälen die letzten eingewickelten Ausstellungsstücke aus den Folien. Zum Vorschein kommen hellgrüne Palmen und riesige Blätter. Ein bisschen erinnert das Enthüllen der bunten Gegenstände an Weihnachten. Nur die ungemütlichen Witterungsverhältnisse stören. Gearbeitet wird auch bei Regen, schließlich muss alles rechtzeitig fertig werden. Den Stoffüberzügen scheint das nichts auszumachen. Dick eingepackt lassen sich auch die Künstler nichts anmerken.

Rund um sie herum türmen sich Insektenkörper in Übergroße sowie Fabel- und Tierwesen, einzelne Dinosaurierköpfe ragen aus den Gerüst-Bergen hervor. Doch das Durcheinander hat System. Aus den Haufen entstehen in Kürze verschiedene Themenwelten: „Dinos“, „Dschungel und Safari“ sowie „Mystery“. Das gab es in den vergangenen Jahren so noch nicht.

10.000 LED-Lampen, 1000 Einzelexponate, 75 Leuchstationen

So nimmt im Werkstattbereich eine Herde Flamingos Gestalt an. Jedes einzelne Stahlgerippe wird vor dem Stoffbezug mit LED-Lichtern ausgestattet. Bei 1000 Einzelexponaten verbauen die Künstler rund  10.000 Lampen, die auf dem gesamten Zoogelände an 75 Leuchtstationen angeschlossen werden.

Die FC-Fans unter den Besuchern kommen dort am Nachbau von Maskottchen „Hennes IX“ auf ihre Kosten. Für die großen und kleinen Dino-Fans darf der Star unter den Urzeit-Tieren nicht fehlen: Ein 18 Meter langer Riesen-T-Rex wird derzeit hergerichtet.

Auch die eigens für den Zoo angefertigten Skulpturen der Halbaffenart Coquerel-Sifakas gesellen sich bald in die Nähe ihrer lebendigen Vorbilder. Die vom Aussterben bedrohten Tiere wohnen im Magaskarhaus. Die Tierhäuser sind allerdings bereits geschlossen, wenn abends die Beleuchtung angeschaltet wird. Die Lichtgestalten der Zoobewohner und anderer Wesen sind täglich bis zum 28. Januar zwischen 17.30 Uhr und 21 Uhr zu bewundern. Der Vorverkauf hat bereits begonnen.

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