Sperrungen, Verbote, ProgrammDas passiert am 11.11. in Köln – mit weniger Besuchern?

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Ab dem 11. 11. geht es in Köln und im Umland wieder jeck und bunt her.

Köln – Vor dem goldenen Jubiläum überwiegt die Vorfreude. Seit 50 Jahren veranstaltet die Willi-Ostermann-Gesellschaft nun schon den Sessionsauftakt am Elften im Elften in der Altstadt. Nachdem man anfangs in eher kleiner Runde um den Ostermann-Brunnen gesungen und geschunkelt hatte, war man 1987 zunächst zum Alter Markt und dann 2004 auf den größeren Heumarkt umgezogen.

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Christoph Kuckelkorn  (l.) und Ralf Schlegelmilch

„Unser Konzept zum Ablauf der 11.11.-Feier und vor allem zur Sicherheit auf dem Heumarkt und in den Seitenstraßen hat im Vorjahr ganz gut funktioniert. Wir waren extrem zufrieden, alles ist gut gelaufen“, war sich Ralf Schlegelmilch, der Präsident, mit Festkomitee-Chef Christoph Kuckelkorn einig. Mehr als 25.000 bunt kostümierte Jecke hatten vor der Bühne am Heumarkt, auf dem Alter Markt oder zumindest in Hörweite gefeiert – laut, aber friedlich. „An solche Besucherzahlen werden wir diesmal wohl nicht herankommen“, sagte Schlegelmilch, denn nach drei Jahren am Wochenenden ist der Sessionsauftakt nun an einem Montag.“ Aber über den Andrang der Jecken kann man nur spekulieren, denn auch Kuckelkorn weiß: „Wann genau Weiberfastnacht ist oder wann der Zoch geht, wissen viele Leute vorher nicht so genau, weil sich das Datum ja stets verändert. Aber der 11.11. ist ein Ankertermin, ein Magnet für die Jecken. Den Tag kennt jeder – auch bundesweit.“

Fahnen markieren Toiletten

Die gemeinsamen Plakataktionen gegen übermäßigen Alkoholkonsum und Müll, gegen Wildpinkler und Grapscher werden fortgesetzt. „Die ersten Plakate hängen auch schon“, heißt es. Ansonsten kündigte Schlegelmilch („Wir haben zusätzliche Auflagen von der Stadt bekommen“) kleinere Verbesserungen an, von denen die meisten Besucher aber kaum etwas merken würden. Dennoch seien Zäune anders gebaut worden, die Zugangssituation verbessert und die Ausgänge klarer gekennzeichnet. Zudem weisen fünf Meter hohe Fahnen auf die Position der Toilettenanlagen hin. Das Glasverbot bleibt bestehen, so konnten Schnittverletzungen erheblich reduziert werden.

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Ein Ausschnitt aus dem Lokalteil des „Kölner Stadt-Anzeiger“ vom 12. November 1969

Auch wenn man an einem Montag mit weniger Andrang rechnet, haben die Ostermänner die Anzahl an Ordnungs- und Security-Kräften beibehalten. „Der Heumarkt und der Alter Markt werden ja voll sein, egal, wie es in der Peripherie aussieht“, sagt Schlegelmilch: „Die Zahl der Sanitäter haben wir sogar erhöht und einen Arzt zusätzlich im Einsatz.“

Mehr als 40 Programmpunkte

Mehr als 40 Programmpunkte habe man zusammengestellt. Schlegelmilch: „Das machen wir selbst. Dafür brauchen wir keine Agentur. Wir haben dafür ja noch einen Literaten.“ Los geht es um 9 Uhr mit „Domhätzje“ Nadine Fiegen, zum Abschluss zwischen 18 und 19 Uhr rockt die Band Zack. Die bekannteren Bands treten zwischen 10.30 und 16 Uhr auf, wenn der WDR das Programm live im Fernsehen überträgt. Dafür erhalten die Bands, wie es aus Kreisen der Musiker heißt, die TV-üblichen Gagen. Wer in der fernsehfreien Zeit auftritt, bekommt etwas weniger.

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Wie gewohnt wird um 11.11 Uhr der Countdown mit Festkomitee-Präsident Christoph Kuckelkorn, Oberbürgermeisterin Henriette Reker (beide zieren auch den Jubiläumsorden) und dem künftigen Dreigestirn (ab 11.45 Uhr) live im Fernsehen übertragen. Und dabei musiziert zuerst die Stadtkapelle Bräunlingen aus dem Schwarzwald, ehe die Micky-Brühl-Band und Tenor Norbert Conrads übernehmen. Das TV-Finale bestreiten die Bläck Fööss, die sich nach vier Jahren Pause wegen der verbesserten Bedingungen auf den Heumarkt zurück melden, und die Tanzgruppe Kölsch Hänneschen.

Programm an der Uniwiese

Mit den anderen, zeitgleich oder auch später in der Stadt stattfindenden Veranstaltungen zum Sessionsauftakt habe man, so Schlegelmilch, „keine Probleme. Denn je mehr angeboten wird, umso mehr entzerrt sich die Situation in der Altstadt.“ Gemeint sind die verschiedenen Saalveranstaltungen in Gürzenich (Kleine Erdmännchen), Maritim (Rote Funken), Dorint am Heumarkt (Luftflotte) und Pullman Hotel (Große Braunfelder).

Fackelzug am Eigelstein

Draußen gibt es unter anderem am Tanzbrunnen „Der Große Kölsche Countdown“, organisiert von der Großen KG von 1823 mit 18 Bands und Moderator Linus. „Kumm danze!“ nennt sich das vom Festkommitee organisierte, kostenlose Bühnenprogramm im Bereich der Zülpicher Straße/ Uni-Mensa (11 bis 19 Uhr). Und die Open-Air-Sause der Nippeser Bürgerwehr vor der Eigelsteintorburg mit Live-Musik und anschließendem Fackelzug nach Nippes beginnt um 17 Uhr.

Sperrungen und LKW-Fahrverbote

In der Altstadt im Bereich Kurt-Hackenberg-Platz, Alter Markt, Heumarkt und Deutzer Brücke wird mit einem erheblichen Zuschauerandrang gerechnet. Zwischen 6 und circa 22 Uhr wird es wohl Sperrungen geben.

So wird die Deutzer Brücke stadteinwärts sowie die Markmannsgasse und die Augustinerstraße ab 6 Uhr für den Individualverkehr gesperrt. Die Sperrungen werden voraussichtlich bis etwa 22 Uhr andauern. Außerdem wird es wahrscheinlich zur Sperrung der Straße Am Hof zwischen Kurt-Hackenberg-Platz und Unter Goldschmied kommen. Anwohner können die Altstadt mit ihrem Fahrzeug nur eingeschränkt über die Straße Große Sandkaul erreichen.

Das Parkhaus Am Dom bleibt aus nördlicher Richtung über die Trankgasse erreichbar, das Parkhaus An Groß Sankt Martin bleibt aus nördlicher Richtung über die Zufahrt Trankgasse/Am Domhof erreichbar. Die Ausfahrt aus dem dann gesperrten Bereich ist über die Straße Kleine Sandkaul möglich.

Im Falle einer Sperrung der Zugänge des Heumarktes sowie des Alter Marktes bleibt der freie Zugang für Anwohner bestehen. Sie werden gebeten, sich durch Personalausweis auszuweisen. Besucher sollten die P+R Plätze anfahren und auf Bus und Bahn benutzen.

Für die Kölner Innenstadt gilt ein Fahrverbot für LKW über 7,5 Tonnen für den 11. 11., ab 10 Uhr bis Dienstagmorgen 2 Uhr.

www.stadt-koeln.de

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