260.000 Euro KostenStadt lässt Bodenplatten am Kölner Neumarkt erneuern

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Austausch der Bodenplatten am Neumarkt

Austausch der Bodenplatten am Neumarkt

Köln – Karnevalssitzungen, Zirkusgastspiele, Sport- und Informationsveranstaltungen, ein Weihnachtsmarkt – die Liste der Ereignisse, die jedes Jahr auf dem Neumarkt stattfinden, ist lang. Die Bodenplatten müssen dabei hohen Belastungen standhalten, was sie auf Dauer schädigt.

Nach mehreren Jahrzehnten lässt die Stadt die Pflastersteine nun nach und nach austauschen. Der Neumarkt erinnert nun teilweise an einen Strand, weil den Bodenplatten Sand als Untergrund dient. Das gesamte Vorhaben kostet 260.000 Euro.

Arbeiter einer Baufirma erneuerten bereits im Sommer 2018 das erste Viertel, zurzeit folgt das zweite Viertel. Die übrige Fläche wird jeweils im Sommer 2020 und im Sommer 2021 ausgebessert.

Instandsetzung auf einmal wäre nicht möglich

Eine Instandsetzung auf einen Schlag sei nach Angaben der Stadtverwaltung nicht möglich gewesen, da auf dem Neumarkt zu viele Veranstaltungen hintereinander stattfinden würden. So bliebe kein ausreichend großer Zeitraum, um die gesamte 8600 Quadratmeter große Nutzfläche des Platzes auszubessern. Die derzeitigen Arbeiten werden voraussichtlich noch bis zum 16. August dauern.

Pflastersteine auf der Baustelle

Pflastersteine auf der Baustelle

Der Neumarkt in seiner heutigen Form existiert seit Mitte des 18. Jahrhunderts, wurde seitdem allerdings mehrfach umgestaltet. Während des Zweiten Weltkriegs fielen mehrere Bomben auf die Fläche, so dass Trichter entstanden. Nach dem Krieg wurde der Platz wiederhergestellt und 1956 um einen großen Springbrunnen ergänzt, der auf Plänen des damaligen Grünflächenamtsleiters Kurt Schönbohm basierte. Die Anlage verfügte über drei bogenartige Fontänen, war flach und hatte keine Bodenwanne. So ließ sich der Brunnen, der nachts beleuchtet war, für Veranstaltungen vorübergehend ab- und anschließend wieder aufbauen.

Die Stadt ließ die Anlage in den 1990er Jahren entfernen – bis heute lässt sich der Standort erkennen, da die Fläche geteert wurde. Die Wasserrohre im Untergrund sollen teilweise noch vorhanden sein. Eine Reaktivierung des Springbrunnens zur Aufwertung des Neumarkts wurde zwar bereits diskutiert, dann aber nicht weiterverfolgt.

Wegfall der Nordschleife

Der Neumarkt soll auf lange Sicht vollständig umgestaltet werden. Eine wichtige Rolle wird dabei spielen, ob die Stadtbahnen der KVB-Linien 1, 7 und 9 in Zukunft weiter oberirdisch oder durch einen neuen U-Bahn-Tunnel fahren werden. Sollten die Gleise unterirdisch verlegt werden, könnte die Nordschleife am Neumarkt wegfallen, so dass der Autoverkehr in beiden Richtungen auf je einer Spur an der Südseite vorbeigeführt werden könnte. Die eigentliche Platzfläche wäre so vergrößert, dass sie bis an die Gebäude der Kreissparkasse und der Neumarkt-Galerie heranreichen würde.

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Sollte sich im Stadtrat keine Mehrheit für einen U-Bahn-Bau finden, will die Stadtverwaltung dennoch prüfen lassen, ob sich die Nordschleife am Neumarkt entfernen ließe. Erste Überlegungen eines Ingenieurbüros zeigen, dass das grundsätzlich möglich wäre, wenn die Bahnsteige an der Südseite ein Stück weiter nach Norden verlegt würden. Dazu müssten aber einige Bäume gefällt werden.

Eine Entscheidung, wie der Neumarkt in Zukunft aussehen soll, wird also wohl frühestens nach der Kommunalwahl im kommenden Jahr getroffen, wenn die Fraktionen im Stadtrat erneut über den möglichen Bau eines U-Bahn-Tunnels zwischen Heumarkt und Aachener Weiher diskutieren.

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