„15 vor 12 für Menschenwürde“„Köln stellt sich quer“ plant Aktionen für Internationalen Tag gegen Rassismus

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Bei der Großdemo, initiiert von „Köln stellt sich quer“ auf der Deutzer Werft im Januar, demonstrieren Zehntausende gegen Nazis und die AfD.

Bei der Großdemo, initiiert von „Köln stellt sich quer“ auf der Deutzer Werft im Januar, demonstrieren Zehntausende gegen Nazis und die AfD.

Neben der Stadt, dem FC sowie Viktoria Köln beteiligen sich zahlreiche Schulen, die Lanxess-Arena und die Deutz-Werke.

Sie wollen den Rahmen für ein Zeichen gegen Rechts in Köln schaffen, „der überall in der Stadt von möglichst vielen Gruppen, Initiativen sowie Firmen und Vereinen mit Leben gefüllt“ werde, sagen die Vertreter und Vertreterinnen des Sprecherkreises der antirassistischen Initiative „Köln stellt sich quer“ (KSSQ“).

Für den 21. März, den Internationalen Tag gegen Rassismus, plant die Initiative unter dem Motto „15 vor 12 für Menschenwürde“ zahlreiche Aktionen – zur Verteidigung der Menschenwürde, des demokratischen und sozialen Rechtsstaates, zur Bekämpfung aller Rechtsextremisten und der AfD als ihrem parlamentarischen Arm. „Unternehmen, Werkstätten, Büros und Verwaltungen, auf Sportplätzen, in Kultureinrichtungen, in Kitas, Schulen und Hochschulen – wir wollen sichtbar machen, dass wir in einer offenen, international geprägten Gesellschaft zusammenleben und uns nicht spalten lassen“, sagt Jörg Detjen (Linke).

Köln: Sternmärsche am Internationalen Tag gegen Rassismus 

Zwei Monate nach Bekanntwerden des Geheimtreffens von AfD-Abgeordneten mit Rechtsextremen in Potsdam und den deutschlandweit eindrucksvollen Demonstrationen sei es an der Zeit, erneut ein Signal zu senden. Gerade vor den anstehenden Wahlen in der EU und einigen deutschen Landtagen gelte es  zu beweisen, dass „die große Mehrheit der Menschen in Deutschland sich nicht von Rechtspopulisten blenden lässt und eine deutliche Absage an die Pläne der AfD erteilt“, betont der Kölner DGB-Gewerkschaftsvorsitzende Witich Roßmann.

Geplant sind mehrere Sternmärsche, die von verschiedenen Punkten in Köln aus starten. Um 19 Uhr sollen die einzelnen Märsche auf verschiedenen Routen zu einer gemeinsamen Versammlung mit Abschlusskundgebung am Konrad-Adenauer-Ufer auf Höhe der Bastei zusammenkommen. Außerdem wird es ab 11.45 Uhr an vielen Orten der Stadt Lesungen, Diskussionsrunden, Theaterperformances und Livemusik geben.

„Wir wollen, dass an Arbeits- und Ausbildungsplätzen, in Schulen und Büros eine Viertelstunde über Rassismus und die menschenverachtenden Deportationspläne der AfD diskutiert und überlegt wird, wie gemeinsames Eintreten für Menschenrechte und Menschenwürde tatsächlich aussehen kann“, sagt Roßmann. 

Partner und Schulen nehmen an den Aktionen teil

„Leben und Arbeiten wären nicht denkbar ohne Menschen mit Migrationsgeschichte“, sagt Claudia Wörmann-Adam vom Förderverein des NS-Dokumentationszentrums. „Eintreten für Menschenwürde bedeutet auch, basierend auf einer humanen Flüchtlingspolitik Geflüchteten bessere Zugänge zur Arbeitswelt zu ermöglichen – das haben auch zahlreiche Arbeitgeber und Unternehmensleitungen längst verstanden.“. Neben der Stadt Köln, dem FC sowie Viktoria Köln beteiligen sich am 21. März zahlreiche Schulen, die Lanxess-Arena und die Deutz-Werke.

Die Sprecherinnen und Sprecher der Initiative hoffen auf zahlreiche Beteiligte  – weitere Initiativen und Gruppen können noch einbringen, damit von Köln aus an dem Tag die gesamte Stadtgesellschaft zeigt, wofür sie einsteht. Informationen zum Aktionstag unter dem Motto „15 vor 12 für Menschenwürde“ sowie Kontaktmöglichkeiten und eine Übersicht zu Aktivitäten und Ablauf sind im Internet zu finden.

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