Eine Deutzer Elterninitiative fordert sichere Überquerungsmöglichkeiten der Gummersbacher Straße, obwohl die Verwaltung die Petition ablehnte.
Tempo 30 und AmpelInitiative fordert sichere Überquerung der Gummersbacher Straße in Deutz

Die Mittelinsel an der Gummersbacher Straße in Deutz.
Copyright: Clemens Schminke
Will man die Gummersbacher Straße zwischen dem Park „Alter Deutzer Friedhof“ und der Zufahrt zum Parkplatz P5 der Lanxess-Arena überqueren, tut man dies am besten dort, wo sich zwischen den Fahrbahnen – je zwei in unterschiedlicher Richtung – eine Mittelinsel befindet. Doch diese Stelle sei nicht sicher genug, zumindest nicht für Kinder, meint die Initiative „Deutz.familienfreundlich“.
Deshalb hat die Gruppierung, der viele Eltern der Awo-Kita „Deutzer Wiese“ angehören, eine Petition zur „fußgängerfreundlichen Umgestaltung“ der Straße in diesem Abschnitt auf den Weg gebracht. In der jüngsten Sitzung der Bezirksvertretung Innenstadt fand die Eingabe insoweit Unterstützung, als die Politiker daran anknüpfend einstimmig einen Prüfauftrag an die Verwaltung beschlossen. Diese hatte die Petition abgelehnt, mit der Begründung, aus „verkehrsrechtlichen Gründen“ sei die Umsetzung der vorgeschlagenen Maßnahmen nicht möglich.
Eltern kritisieren Einschätzung zur Mittelinsel
Nach dem Willen der Bezirksvertreter soll trotzdem geprüft werden, ob in Höhe des bestehenden „Fahrbahnteilers“ – also der Mittelinsel – eine Ampelanlage samt Blindenleitsystem installiert werden kann, die das Überqueren sicherer macht und „den laufenden Verkehr nicht erheblich beeinträchtigt“.
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Der Gehweg auf der südlichen Seite zwischen dem Alten Deutzer Friedhof und dem Parkplatz P5 solle barrierefrei gestaltet werden. Des Weiteren wird die Verwaltung gebeten, erneut zu prüfen, ob in dem fraglichen Abschnitt Tempo 30 für den motorisierten Verkehr eingeführt werden kann, mit entsprechenden Geschwindigkeitskontrollen.
In der Begründung ihrer ablehnenden Haltung hatte die Verwaltung unter anderem angeführt, eine Abfrage bei der Polizei habe ergeben, dass es in den zurückliegenden drei Jahren an der benannten Stelle keinen einzigen Unfall mit einem Fußgänger gegeben habe. „Daher ist die Mittelinsel in der heutigen Form als sicher anzusehen.“ Christopher Horne, der zu den Petenten zählt, konterte in der BV-Sitzung, dass bisher nicht passiert sei, liege daran, „dass wir als Eltern stets bemüht sind, die Kinder sicher rüber zubekommen, mit viel Aufwand und Geduld“.
Tempo 30 abgelehnt
Nicht nur die Jungen und Mädchen der Kita „Deutzer Wiese“, sondern auch der städtischen Kita Willy-Brandt-Platz 3 würden vom verbesserten Schutz vor Unfällen profitieren, ebenso Leute, die zum Beispiel im Technischen Rathaus arbeiten oder die Lanxess-Arena besuchen und auf dem Weg dorthin oder zurück die Gummersbacher Straße kreuzen müssen.
Zur Frage der barrierefreien Gestaltung des Gehwegs auf der südlichen Seite der Straße hat die Verwaltung der BV mitgeteilt, die entsprechende Prüfung sei noch nicht abgeschlossen. Was den Gehweg auf der nördlichen Seite angeht, den „barrierefrei auszubauen“ die Initiative ebenfalls vorgeschlagen hat, hält die Verwaltung fest, er weise zwar unterschiedliche Breiten auf, im gesamten Straßenabschnitt werde aber das Mindestmaß von 1,50 Metern nicht unterschritten. Eine Verbreiterung sei nicht möglich, weil die angrenzenden Grundstücke in Privatbesitz seien.
Am ausführlichsten wird begründet, weshalb die Einführung von Tempo 30 nicht möglich sei. Unter anderem deshalb, weil die Gummersbacher Straße aufgrund ihrer Bedeutung für den Verkehr im sogenannten Vorbehaltsnetz der Stadt Köln liege, in dem eine Regelgeschwindigkeit von 50 km/h gelten soll. Außerdem sehe die Straßenverkehrsordnung ein Limit von Tempo 30 im „unmittelbaren Bereich von an Straßen gelegenen Einrichtungen“ wie etwa Kitas, Schulen oder Pflegeheimen nur dann vor, wenn diese einen direkten Zugang zur betreffenden Straße haben oder „im Nahbereich der Einrichtungen starker Ziel- und Quellverkehr mit all seinen kritischen Begleiterscheinungen vorhanden ist“.
Diese Bedingungen träfen auf die Kitas der Awo und der Stadt Köln, um die es im vorliegenden Fall geht, nicht zu. In einer nachträglichen Ergänzung zu ihrer Stellungnahme in diesem Punkt lässt die Verwaltung allerdings erkennen, das sie den Wünschen der besorgten Eltern durchaus Rechnung tragen will: Bei der Umsetzung der anstehenden Maßnahme „Radverkehrsfreundliche Umgestaltung in der Gummersbacher Straße“ würden die Vorschläge der Petenten „mit betrachtet“.