„Give peace a chance!“ Der Appell im gleichnamigen Lied von John Lennon ist zugleich Aufruf zu einer Kundgebung des Kölner Vereins Arsch huh. Die Künstler-Initiative lädt am kommenden Sonntag, 3. Dezember, an den Aachener Weiher, wo von 15 bis 17 Uhr mit Musik und Wortbeiträgen für den Frieden demonstriert werden soll.

Wie ein Sprecher der Initiative am Dienstag mitteilte, tritt auf einer mobilen Bühne neben der Arsch Huh Band unter anderem Ex-Innenminister Gerhart Baum auf, dazu die Kabarettisten Jürgen Becker, Wilfried Schmickler, die Bands Brings, Erdmöbel, Miljö, die Musikerin Charly Klauser sowie Abraham Lehrer, Vizepräsident des Zentralrats der Juden in Deutschland und Vorstand der Synagogen-Gemeinde Köln, sowie Aiman A. Mazyek, Vorsitzender des Zentralrats der Muslime in Deutschland. Moderiert wird die Kundgebung von Marie Knäpper. Die Veranstalter rechnen mit etwa 3000 Teilnehmenden.

Arsch huh: Kundgebung für den Frieden am Aachener Weiher

„Wir trauern um die israelischen genauso wie um die palästinensischen Opfer und möchten mit unserer Kundgebung ein Zeichen der Solidarität mit beiden Völkern setzen“, teilten die Organisatoren mit. Weiter heißt es in dem Aufruf: „Weder kann Krieg für Sicherheit sorgen noch Terror für Befreiung. Notwendig ist eine Friedenslösung auf der Grundlage des Existenzrechts beider Nationen.“

Man verurteile antisemitische Parolen, Übergriffe und Gewalttaten gegen Jüdinnen und Juden im Nahen Osten, Deutschland und überall. „Für uns sind das Existenzrecht und die Sicherheit Israels eine politisch dauerhafte Verpflichtung.“ Ebenso verurteile Arsch huh Übergriffe, Gewalttaten sowie rassistische Parolen gegen Muslime im Westjordanland, Deutschland und überall. „Wir setzen uns dafür ein, dass das palästinensische Volk ein würdiges Leben in einem eigenen Staat in guter Nachbarschaft zu Israel führen kann.“

Köln: Arsch huh verurteilt Terror und Krieg

Krieg und Terror lösten keine Probleme, betonen die Veranstalter und appellieren für eine Waffenruhe im Gaza-Streifen und die Freilassung aller Geiseln. „Die Bundesregierung fordern wir auf, bei allen Konfliktparteien auf die Einhaltung des Völkerrechts zu dringen, deutsche Ableger von Terrororganisationen wie der Hamas zu verfolgen und sich für eine friedliche Zukunft im Nahen Osten einzusetzen.“ 

Dass nicht weitere prominente Künstler zum Aachener Weiher kommen, begründete ein Sprecher mit der Kurzfristigkeit sowie Terminkollisionen. So sei Wolfgang Niedecken etwa angesichts der drei bevorstehenden Zeitreise-Konzerten mit BAP im Sartory verhindert, ebenso weitere Musiker.

Veranstaltung geplant

Kölner Künstler-Initiative ruft zu „Arsch huh gegen Antisemitismus“ auf

Von

Jan Wördenweber

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Im Vorfeld hatte Aaron Knappstein, Präsident des jüdischen Karnevalsvereins Kölsche Kippa Köpp, eine Zurückhaltung und mangelnde öffentliche Positionierung von Kölner Bands und Künstlern gegen Antisemitismus kritisiert. Kurz darauf hatte Arsch huh angekündigt, an der Organisation einer solchen Veranstaltung zu arbeiten. Für die Friedenskundgebung am Sonntag sind Fahnen und Parolen unerwünscht, heißt es in dem Aufruf von Arsch huh. Stattdessen seien Kerzen, Lichterketten oder Laternen willkommen.