SchallproblemHeinrich-Böll-Platz wird gesperrt

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Der Heinrich Böll Platz mit dem Ma'alot Denkmal.

Der Heinrich Böll Platz mit dem Ma'alot Denkmal.

Köln – Es durfte gelacht werden im Ausschuss für Allgemeine Verwaltung und Rechtsfragen im Rathaus, als sich ein städtischer Mitarbeiter vorstellte, der zum Stand der Dinge auf dem Heinrich-Böll-Platz Auskunft geben sollte. Er sei seit 2006 mit dem Thema befasst und insofern damit bestens vertraut. Seit sieben Jahren also schon versucht die Kölner Stadtverwaltung, eine Sanierung eines ihrer Vorzeigeplätze auf den Weg zu bringen, die den Namen verdient.

Nun scheint tatsächlich so etwas wie eine Lösung des Problems in Sicht, auch wenn der Zeitplan schon wieder etwas zu wackeln droht. Aber was sind schon zwei, drei Monate angesichts von sieben langen Jahren? „Noch in 2013“ soll die Beauftragung einer Firma erfolgen, heißt es in der Mitteilung der Verwaltung.

Im vergangenen Jahr hatte man für dieses Jahr noch den Baubeginn angekündigt. Eine Entwurfsplanung für den Platz vor dem Museum Ludwig über der Philharmonie liegt mittlerweile vor. Als Nächstes soll seine Beschaffenheit untersucht werden, um herauszubekommen, ob überall mit dem gleichen Pflaster gearbeitet werden kann.

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Die am stärksten beschädigten Granitplatten wurden entfernt und durch Gussasphalt ersetzt. Die defekten Platten sollen restauriert werden. Der Auftrag zur Sanierung der Stele auf dem Platz, die genau wie die Granitplatten zu dem Kunstwerk Ma’alot von Dani Karavan gehört, sei inzwischen erteilt worden; die Arbeit könne bald beginnen.

Dauerbewachung bleibt

Statische Herausforderungen, Probleme mit dem Schallschutz für die Philharmoniekonzerte, Fehler beim Bau, anfällige Klinkerpflasterflächen, der Umgang mit einem Kunstwerk – dies alles hat in den vergangenen Jahren zu immer neuen Überlegungen und Verzögerungen geführt. Damit in Zukunft nicht wieder Lastwagen den Bodenbelag kaputtfahren, soll der Platz nun „komplett und dauerhaft“ für den Verkehr gesperrt werden.

Geprüft hat man auch, ob denn durch einen anderen Bodenbelag die Dauerbewachung des Platzes ein Ende finden könnte. Da Geräusche von der Platzoberfläche in den Philharmonie-Konzertsaal übertragen werden können, achten seit Jahren Wachleute darauf, dass niemand auch nur einen Fuß auf den Platz setzt, sobald unter ihm musiziert wird. Das wird wohl auch nach der Sanierung des Heinrich-Böll-Platzes so bleiben. Die „Schallproblematik“ könne auch mit einer anderen Oberfläche nicht gelöst werden, so die Bauverwaltung.

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