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Kölner „Public Climate School“„Geht darum, wie wir künftig miteinander leben wollen“

Lesezeit 3 Minuten
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Der Kölner Autor Frank Schätzing bei der Public Climate School an der Uni Köln. 

Was ist das Ziel der „Public Climate School“?

Jensen Winter: „Wir wollen damit ein Zeichen setzen, dass sich die Wissenschaft hier in Köln hinter dem Konsens über die klimatologischen Erkenntnisse vereint. Wir finden aber auch, dass die Menschen die Möglichkeit haben sollen, sich zu informieren.“

Wen wollt ihr mit der Veranstaltungswoche erreichen?

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„Es sind ausdrücklich alle Menschen eingeladen. Es muss eine grundsätzliche Diskussion darüber geben, wie wir in Zukunft miteinander leben wollen. Deshalb muss es einerseits Informationen geben, aber auch Diskussionsräume. Die wollen wir anbieten. Wir stehen alle in der Pflicht, uns zu informieren. Aber insbesondere wir Studenten, die wir dieses Bildungsprivileg genießen sind dazu verpflichtet dafür zu sorgen, dass wissenschaftliche Fakten unter die Leute kommen.

Hartnäckige Leugner des Klimawandels werden sich davon nicht beeindrucken lassen. Was sagt ihr denen?

„Wir sind über jeden froh, der teilnimmt, egal was er oder sie für eine Meinung vertritt. Das hier wendet sich an jeden. Wir setzen uns natürlich auch mit kritischen Stimmen auseinander, aber Klimaleugner sind dabei nicht explizit das Ziel.“

Es geht ja immer auch darum, den Leuten zu zeigen, wass sie selbst tun können im Sinne von Nachhaltigkeit oder klimafreundlichem Verhalten. Was bietet ihr in dieser Hinsicht in dieser Woche an?

„Wir haben Workshops, die dazu anregen sollen, das eigene Konsumverhalten zu hinterfragen. Wir bieten Tipps und Tricks, wie man nachhaltiger unterwegs sein kann. Aber grundlegend wichtig ist uns klarzumachen, dass das Problem des Klimawandels damit zu tun hat, wie wir zusammen leben und wirtschaften. Die großen Probleme können wir deshalb nur systematisch lösen. Wir wollen den Leuten mitgeben, dass sie sich selbst engagieren und sich öffentlich für effektiven Klimaschutz einsetzen.“

Der englischsprachige Titel kann ja für Leute, die kein Abi haben, schon eine gewisse Schwelle sein, in die Uni zu euren Veranstaltungen zu kommen.

Ja, darüber haben wir diskutiert. Wir wollen aber auch Menschen integrieren, die des Deutschen nicht so mächtig sind. Deshalb der englischsprachige Titel.

Workshops, Filme, Vorlesungen, Präsentationen und ein Konzert

Die erste „Public Climate School“ an der Universität Köln, organisiert von den Students for Future, bietet in vier Tagen eine große Vielfalt an Veranstaltungen zum Thema Klimawandel, Klimaschutz, Nachhaltigkeit, Artenvielfalt und Klimapolitik. 

So geht es unter anderem darum, ob Kunststoffe nachhaltig sein können, wie sauberer Strom für Afrika produziert werden kann, oder auch darum, ob die Klimakrise in kommunistischer Lesart als Klassenkonflikt betrachtet werden muss. 

Die Frage, wohin unser Müll soll, wird genauso betrachtet, wie – in englischer Sprache – die Psychologie des Klimawandels. Regionale Auswirkungen des Klimawandels stehen auf der Tagesordnung ebenso wie charismatische Persönlichkeiten in der Klimadebatte. (ps) 

Bleibt die „Public Climate School“ eine einmalige Aktion?

Das sehen wir hinterher. Wir evaluieren die Veranstaltungen und entscheiden dann, ob wir das nochmal wiederholen. 

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