Kommentar zu SilvesterböllernSchluss mit der Kampfzone am Kölner Rheinufer

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feuerwerk dom

Der Köl­ner Dom im Feu­er­werk-Re­gen (Archivbild)

  • Die Deutsche Umwelthilfe fordert ein Verbot der Böllerei in der Kölner Innenstadt. Mit ihrem formellen Antrag an die Stadt wird sie aber wohl keinen Erfolg haben.
  • Trotzdem gibt es gute Gründe dafür, dass Oberbürgermeisterin Henriette Reker die bereits bestehende böllerfreie Zone ausweitet.
  • Ein Kommentar.

Köln – Es gibt viele Argumente dafür, warum ein Feuerwerksverbot an Silvester in Innenstädten sinnvoll ist. Die Belastung mit Feinstaub gehört in Köln allerdings nicht dazu.

Der gesetzlich festgelegte Grenzwert von 40 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft wird im Jahresmittel deutlich unterschritten. Daran ändert auch ein rasanter, punktueller Anstieg während des Jahreswechsels nichts. Insofern wird ein formeller Antrag der Deutschen Umwelthilfe auf eine Änderung im Luftreinhalteplan fehlschlagen, da es keinen Anlass gibt, die Feinstaubbelastung an diesem einen Tag zu reduzieren.

Dennoch wäre es sinnvoll, wenn Oberbürgermeisterin Henriette Reker die bereits bestehende böllerfreie Zone rund um den Dom auf weitere Bereiche der Innenstadt ausweiten würde.

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Kölner Dom wurde bereits beschädigt

Insbesondere das Rheinufer hat sich in den vergangenen Jahren an Silvester zu einer Art Kampfzone entwickelt, in der einem Feuerwerkskörper unkontrolliert um die Ohren fliegen. Historische Gebäude wie der Dom sind durch die wahllos abgefeuerte Pyrotechnik bereits beschädigt worden.

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In der Abwägung zwischen der persönlichen Freiheit, Böller in der Öffentlichkeit zu zünden, und dem Schutz von Menschen und Gebäuden überwiegt letzteres. Wer unbedingt selbst Raketen zünden will, muss das nicht in der Kölner Kern-Innenstadt machen.

Die Stadt könnte stattdessen ein eigenes, professionelles Feuerwerk organisieren, um die Silvesterkulisse am Rheinufer zu erhalten und gleichzeitig die unkontrollierte Privat-Böllerei dort zu unterbinden.   

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