Kommentar zum teuren NahverkehrKöln droht abgehängt zu werden

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KVB Bahn (1)

Köln – Wenn es um Städtevergleiche in Sachen Verkehr geht, landet Köln allzu oft auf den hinteren Rängen oder sogar auf dem letzten Platz. Das war zuletzt beim Fahrradklimatest des ADFC so, und auch bei der Untersuchung des ADAC zur Fußgängerfreundlichkeit. Nun nimmt Köln auch noch eine schlechte Position ein, wenn es darum geht, wo die Fahrt mit Bus und Bahn am teuersten ist.

Die Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB) sind nicht für ihre Pünktlichkeit bekannt und auch nicht dafür, besonders kundenfreundlich zu sein. Neue Trassen für die Stadtbahn hat das Unternehmen auch schon länger nicht mehr bauen lassen. Große Stadtentwicklungsgebiete wie Widdersdorf im Kölner Westen sind deshalb auch nach wie vor nicht mit der Stadtbahn erreichbar. Bei den Preisen langt der Verkehrsverbund Rhein-Sieg, dem auch die KVB angehört, nichtsdestotrotz ordentlich zu.

Mehr Radwege allein können nicht die Lösung sein

Wenn die Verkehrswende gelingen soll, reicht es nicht, nur Radwege auszubauen. Dazu gehört unbedingt auch ein funktionierender Nahverkehr. Damit die Menschen es aber überhaupt attraktiv finden, ihr Auto stehen zu lassen und auf Bus und Bahn umzusteigen, muss das für sie finanziell auch attraktiv sein. 

Alles zum Thema Kölner Verkehrs-Betriebe

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Wien gehört zu den Städten, in denen der öffentliche Nahverkehr ein Erfolgsmodell darstellt. Das Jahresticket kostet dort 365 Euro. Wer für einen Euro pro Tag durch die gesamte Stadt fahren darf, der nutzt das auch. Ja, das wird die Stadtkasse belasten, aber wenn man es mit der Verkehrswende ernst meint, dann darf das kein Hinderungsgrund sein. Eine höhere Lebensqualität für alle darf auch etwas kosten.

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Ein Problem besteht sicher darin, dass in der VRS-Tarifgemeinschaft vor allem Verkehrsunternehmen existieren, die eher im ländlichen Bereich unterwegs sind. Es muss jetzt einmal offen diskutiert werden, ob es im Jahr 2021 noch Sinn ergibt, den Nahverkehr in Stadt und Land mit ein und demselben  Preismodell zu betreiben, wenn die Anforderungen so weit auseinanderliegen. 

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